Josef Horovitz und Jakob Heinrich Schiff






Josef Horovitz war ein Orientalist. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt war die frühe arabische Poesie und die Erforschung der vielfältigen jüdischen, christlichen und übrigen Einflüsse auf den frühen Islam, auf den islamischen Propheten Mohammed und den Koran.

Josef Horovitz wurde als einer von elf Geschwistern ein Sohn des orthodoxen Frankfurter Rabbiners Markus Horovitz geboren.

1898 schloss Josef Horovitz sein Studium mit einer Dissertation über den arabischen Historiker al-Wāqidī ab. Mit Eduard Sachau gab er die Schriften des arabischen Historikers Muhammad ibn Saʿd heraus. Seit 1902 war Josef Horovitz an der Universität zu Berlin als Dozent tätig. Um frühe arabische Handschriften zu erschließen, bereiste er die Türkei, Ägypten, Palästina und Syrien. 1904 legte er seine Habilitationsschrift vor, eine Kommentierung der Schriften des schiitischen Dichters Kumait.

1907 heiratete Josef Horovitz Laura Schleier, kurz bevor er in Indien als erster Europäer eine Professur am 1878 gegründeten Muhammedan Anglo-Oriental College von Aligarh (später Aligarh Muslim University) annahm, dort Arabisch unterrichtete und im Auftrag des Indian Council Kurator für islamische Inschriften war. In dieser Funktion gab er die Epigraphia Indo-Moslemica, die Sammlung islamischer Inschriften Indiens, heraus (1909–1912). Als Deutscher verlor er beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 seine Stelle und wurde kurzzeitig interniert.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er von 1915 bis zu seinem Tode Professor für Semitische Sprachen am Orientalischen Seminar der Universität Frankfurt, wo unter anderem Shlomo Dov Goitein zu seinen Schülern zählte. Sein Lehrstuhl war ein Stiftungslehrstuhls des jüdischen Bankiers Jakob Heinrich Schiff. Zum Aufbau des Orientalischen Seminars an der Universität Frankfurt erwarb Horovitz aus den Mitteln der Stiftung von Jakob Heinrich Schiff die Bibliothek des Orientalisten Jakob Barth (1851–1914) und einen Teil der Bibliothek des Orientalisten Hermann Reckendorf (1863–1924).

Seit der Gründung der Hebräischen Universität Jerusalem im Jahre 1918 war Horovitz Mitglied ihres Kuratoriums. Er gründete an der Hebräischen Universität die Abteilung für Orientalistik und wurde deren „Auswärtiger Direktor“ („Visiting Director“), als der er die Abteilung bis zu seinem Tod leitete. Seit 1925 hielt er Vorlesungen an der Hebräischen Universität.

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Horovitz

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