Johann Gottfried von Herder - Zitate






Der Zweck unseres Daseins sei auf Bildung der Humanität gerichtet, der alle niedrigen Bedürfnisse der Erde nur dienen und selbst zu ihr führen sollen. Unsere Vernunfttätigkeit soll zur Vernunft, unsere feineren Sinne zur Kunst, unsere Triebe zur echten Freiheit und Schönheit, unsere Bewegungskräfte zur Menschenliebe gebildet werden.

Erwachsen also unter lauter Wortkrämerei und tätiger Lüge, lernt der Knabe nur eine Wahrheit kennen, die er auch von ganzem Herzen glaubt, nämlich: Krieche wie die, so vor dir sind, durchs Leben, genieße und schwätze viel; tue aber wenig, alles nur für dich, damit du dir nichts abbrechest, und fröne deinen Lüsten.

Der Mensch soll nicht vernünftiger, er soll menschlicher werden.

Die öffentliche Meinung ist dem Gesetz stets voraus.

In dem Kleinsten der Schöpfung zeigt sich des Schöpfers Macht und Huld am größten.

Tapfer ist der Löwensieger,
tapfer ist der Weltbezwinger,
tapf'rer, wer sich selbst bezwang.

Wer für andere nur weiß, der trägt wie ein Blinder die Fackel, leuchtet voran und geht selber in ewiger Nacht.

Zum Besten der Menschheit kann niemand beitragen, der nicht aus sich selbst macht, was aus ihm werden kann und soll.

Mäßige deinen Zorn; es fallen die Funken erst auf dich; auf den Feind, wenn sie je treffen, zuletzt.

Drücke den Pfeil zu schnell nicht ab, der nimmer zurückkehrt! Glück zu zerstören, ist leicht, wiederzugeben so schwer.

Durch das Vergrößerungsglas betrachtet man die Vorzüge derer, die man liebt, und die Fehler derer, die man nicht liebt.

Eine schöne Menschenseele finden ist ein Gewinn, ein schöner Gewinn ist sie erhalten, und der schönste und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten.

Denn das ist eben die große und gute Einrichtung der menschlichen Natur, daß in ihr alles im Keim da ist und nur auf eine Entwicklung wartet.

Aufklären heißt nicht bilden; alle Aufklärungsanstalten verfehlen nicht allein, sie vernichten den letzten Zweck aller Bildung: Menschheit und Glückseligkeit.

Frieden gab er der Welt, aber sie kennt ihn nicht. Wahrheit, und sie verschließet lästernd die Augen ihr. Welchen Sklaven die Kette freut, genießt der Freiheit nie.

Bildung der Denkart, der Gesinnungen und Sitten ist die einzige Erziehung, die diesen Namen verdient, nicht Unterricht, nicht Lehre.

Wir leben immer in einer Welt, die wir uns selbst einbilden.

Sprichwörter sind die Spiegel der Denkart einer Nation.

Wie wir gegen andre handeln, so handeln andre gegen uns; ja sie werden von uns gezwungen, so zu handeln.

Selten wissen die Menschen, weshalb sie streiten; je länger aber, desto hartnäckiger hadern sie.

Johann Gottfried von Herder, war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe sowie Geschichts- und Kultur-Philosoph der Weimarer Klassik. Er war einer der einflussreichsten Schriftsteller und Denker deutscher Sprache im Zeitalter der Aufklärung und zählt mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller zum klassischen Viergestirn von Weimar.

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