Eugen Mittwoch - Vater der Islamwissenschaften und Agent in beiden Weltkriegen
Eugen
Mittwoch war ein deutscher Orientalist. Er gilt als einer der Begründer
der modernen Islamwissenschaften in Deutschland und als bedeutender
jüdischer Gelehrter. Eugen Mittwoch war darüber hinaus in beiden
Weltkriegen nachrichtendienstlich tätig: im Ersten Weltkrieg leitete er
von 1916 bis 1918 im Auftrage des Auswärtigen Amtes die
Nachrichtenstelle für den Orient, im Zweiten Weltkrieg arbeitete er im Londoner Exil in der von Ernst Jäckh geleiteten Nahostabteilung des Britischen Informationsministeriums.
Während des Ersten Weltkriegs leitete Mittwoch in den Jahren 1916 bis 1918 die Nachrichtenstelle für den Orient als Nachfolger des Gründers Baron Oppenheim und Karl Emil Schabingers von Schowingen. Nachdem seine Vorgänger aktiv im Nahen Osten unter den muslimischen Völkern den „Dschihad“ propagiert hatten, bemühte sich Mittwoch, der vom Auswärtigen Amt zum Leiter der Stelle berufen wurde, um eine wissenschaftlich-fundierte re
Arbeitsweise der Nachrichtenstelle, wozu unter anderem die
neugegründete Zeitschrift Der Neue Orient dienen sollte. In Mittwochs
Zeit arbeiteten für die Nachrichtenstelle und für die Zeitschrift Der
Neue Orient Persönlichkeiten wie Dr Friedrich Schrader (Sozialdemokrat,
Gründer und stellv. Chefredakteur des Osmanischen Lloyd in
Konstantinopel), Max Rudolf Kaufmann (ehemaliger Mitarbeiter von
Schrader und 1952 bis 1963 Leiter der Orientabteilung von Inter Nationes
in Bonn), und Nahum Goldmann, der spätere Präsident des Jüdischen
Weltkongresses. Im Sommer 1918 hielt sich Eugen Mittwoch im Rahmen
seiner nachrichtendienstlichen Tätigkeit für die "Nachrichtenstelle"
länger in Zürich auf, wo der Vater von Max Rudolf Kaufmann für die
Nachrichtenstelle eine Scheinfirma betrieb, die von "neutralem" Boden
aus deutsche Propagandaschriften in den Nahen Osten und den islamischen
Raum verschickte.
Anfang 1933 war er für kurze Zeit Dezernent für jüdische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt. Dass Mittwoch 1935 regulär emeritiert wurde und später noch Bezüge der Berliner Universität erhielt, war auf persönliche Intervention von Benito Mussolini zurückzuführen. Mittwoch war der führende Kenner Abessiniens in Europa und somit als Wissenschaftler für die in Äthiopien militärisch tätigen Italiener von erheblicher Bedeutung. Zwischen 1910 und 1930 bildete Mittwoch junge Falaschas aus und war ein bedeutendes Mitglied des Hilfsvereins der deutschen Juden. Er amtierte als letzter Vorsitzender der Gesellschaft der Förderung der Wissenschaft des Judentums, war Geschäftsführer im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und Leiter des Berliner Büros des Joint Distribution Committee.
https://de.wikipedia.org/ wiki/Eugen_Mittwoch
Während des Ersten Weltkriegs leitete Mittwoch in den Jahren 1916 bis 1918 die Nachrichtenstelle für den Orient als Nachfolger des Gründers Baron Oppenheim und Karl Emil Schabingers von Schowingen. Nachdem seine Vorgänger aktiv im Nahen Osten unter den muslimischen Völkern den „Dschihad“ propagiert hatten, bemühte sich Mittwoch, der vom Auswärtigen Amt zum Leiter der Stelle berufen wurde, um eine wissenschaftlich-fundierte
Anfang 1933 war er für kurze Zeit Dezernent für jüdische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt. Dass Mittwoch 1935 regulär emeritiert wurde und später noch Bezüge der Berliner Universität erhielt, war auf persönliche Intervention von Benito Mussolini zurückzuführen. Mittwoch war der führende Kenner Abessiniens in Europa und somit als Wissenschaftler für die in Äthiopien militärisch tätigen Italiener von erheblicher Bedeutung. Zwischen 1910 und 1930 bildete Mittwoch junge Falaschas aus und war ein bedeutendes Mitglied des Hilfsvereins der deutschen Juden. Er amtierte als letzter Vorsitzender der Gesellschaft der Förderung der Wissenschaft des Judentums, war Geschäftsführer im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und Leiter des Berliner Büros des Joint Distribution Committee.
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