Alexander Parvus - Vordenker der späteren Wirtschaftspolitik der Türkischen Republik unter Kemal Atatürk







Alexander Parvus (eigentlich Israil Lasarewitsch Helphand) war ein russischer Revolutionär, der zeitweilig den Menschewiki angehörte. Spätestens seit 1918 begriff er sich indessen als deutscher Sozialdemokrat.

Bekannt wurde er, als er zusammen mit deutschen Regierungsstellen im Jahre 1917 die Reise Lenins im plombierten Wagen durch das Deutsche Reich nach Russland organisierte. Er war auch ein Vordenker der späteren Wirtschaftspolitik der Türkischen Republik unter Kemal Atatürk und zusammen mit Trotzki der Vater des Konzeptes der Permanenten Revolution. Da nach der Oktoberrevolution alle Dokumente von ihm und über ihn größtenteils vernichtet wurden, kann sein Mitwirken, um Lenin in Russland an die Macht zu bringen, nicht genau eingeschätzt werden.

Im Jahr 1910 reiste Parvus in die Türkei, wo er bis 1914 in Istanbul publizistisch tätig war. Er hatte Kontakt zu den verschiedenen sozialistischen Gruppen im Osmanischen Reich. Gleichzeitig baute er ein erfolgreiches Handelsunternehmen auf und war 1912 als Partner des Waffenhändlers Basil Zaharoff Generalvertreter verschiedener deutscher Unternehmen in Istanbul, unter anderem von Krupp, daneben aber auch für das britische Rüstungsunternehmen Vickers, und machte Millionengeschäfte mit Rüstungslieferungen dieser Unternehmen an die osmanische Regierung während des Balkankrieges. Daneben war er auch wieder als Theoretiker aktiv und veröffentlichte eine ganze Reihe von Artikeln über Wirtschaftspolitik in Zeitschriften der Jungtürken wie den Tanin und Türk Yurdu in türkischer Sprache.

Im Jahr 1910 reiste Parvus in die Türkei, wo er bis 1914 in Istanbul publizistisch tätig war. Er hatte Kontakt zu den verschiedenen sozialistischen Gruppen im Osmanischen Reich. Gleichzeitig baute er ein erfolgreiches Handelsunternehmen auf und war 1912 als Partner des Waffenhändlers Basil Zaharoff Generalvertreter verschiedener deutscher Unternehmen in Istanbul, unter anderem von Krupp, daneben aber auch für das britische Rüstungsunternehmen Vickers, und machte Millionengeschäfte mit Rüstungslieferungen dieser Unternehmen an die osmanische Regierung während des Balkankrieges. Daneben war er auch wieder als Theoretiker aktiv und veröffentlichte eine ganze Reihe von Artikeln über Wirtschaftspolitik in Zeitschriften der Jungtürken wie den Tanin und Türk Yurdu in türkischer Sprache.

Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs trat Parvus Anfang 1915 an die deutsche Botschaft in Konstantinopel mit einem Plan heran, das Zarenreich durch revolutionäre innere Unruhen zu destabilisieren und so für einen Sonderfrieden bereit zu machen. Da man in Deutschland schon durch seine erfolgreiche Arbeit bei der militärischen Aufrüstung der Türkei und seine Unterstützung eines türkischen Kriegseintritts auf deutscher Seite auf ihn aufmerksam geworden war, lud man ihn nach Berlin ein. Auf dem Weg nach Deutschland machte er Station in Rumänien, wo er Christian Rakowski für eine Tätigkeit in seinem Sinne gewann. Nachdem sein Plan vom Auswärtigen Amt gutgeheißen und erste Zahlungen geleistet wurden, siedelte Parvus nach der Klärung seiner Angelegenheiten im Mai 1915 nach Kopenhagen über, das er als Basis seiner Operationen zu nutzen gedachte. Unter anderem hatte er sein Projekt in der Schweiz mit Lenin besprochen, der ihm Jakub Ganezki zur Seite stellte.

In Kopenhagen gründete Parvus eine Import-Export-Firma, die sich auf den illegalen Handel mit Russland über die neutralen skandinavischen Länder spezialisierte, sowie ein „Institut zur Erforschung der sozialen Folgen des Krieges“. Seine Profite sowie die Zahlungen seiner deutschen Partner investierte er in die Unterstützung der russischen Revolutionäre sowie diverse Propagandaaktivitäten. Neben der sozialen Revolution betrieb er auch die Schürung nationaler Unabhängigkeitsbestrebungen, etwa in der Ukraine, Finnland und im Kaukasus. Die Zusammenarbeit mit der Reichsregierung wurde dabei über den deutschen Gesandten Ulrich Graf Brockdorff-Rantzau vermittelt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Parvus

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