Max Nordau - Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation







Max Nordau war Arzt (u. a. Herzls Pariser Hausarzt), Schriftsteller, Politiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation.
Max Simon Südfeld wurde 1849 in Pest als Sohn des Rabbiners Gabriel Südfeld geboren. Nach einer traditionellen jüdischen Erziehung wurde er ab seinem 18. Lebensjahr ein strenger Naturalist und Evolutionist. Zu dieser Zeit, 1867, begann er auch seine journalistische Karriere und schrieb zunächst für den Pester Lloyd. Bald wurde er Mitarbeiter bedeutender Zeitungen, darunter die Vossische Zeitung in Berlin, die Neue Freie Presse in Wien und La Nación in Buenos Aires.
Am 19. Dezember 1903 wurde in Paris durch einen fanatisierten Gegner ein Attentat auf Nordau wegen dessen Eintreten für den Uganda-Plan verübt: Der 27-jährige russische Student Chaim Selig Louban feuerte während des Chanukkaballes des zionistischen Vereins Mebasseret Zion zwei Schüsse auf Nordau ab, die diesen aber verfehlten. Dies hatte u. a. die Konsequenz, dass Herzl sich definitiv entschied, den Uganda-Plan zur Ansiedlung von Juden fallen zu lassen, wozu er vor dem Attentat nicht bereit war.
Am Zionistenkongress von 1911 äußerte er die Warnung, dass, wenn die herrschenden politischen Bedingungen anhalten würden, sechs Millionen Juden, d.h. die jüdische Bevölkerung des Russischen Reichs und weiterer osteuropäischer Länder, zum Tod verurteilt seien.
Nach Ausbruch des Krieges musste Nordau, der österreichisch-ungarischer Staatsbürger und Korrespondent deutscher Zeitungen war, aus Paris flüchten und brachte mehrere Jahre in Madrid zu. In Spanien wurde er freundlich aufgenommen und gewann hier an Dr. Yahuda, Prof. für semitische Sprachen, einen intimen Freund. Während des ganzen Krieges blieb er in Spanien und schrieb viel über den Weltkrieg. Nach dem Krieg ging er nach London, wohin mittlerweile die zionistische Leitung verlegt worden war, um sich mit Weizmann und Jabotinsky zu treffen, die Treffen fanden auch statt, aber eigentlich hatte sich die zionistische Bewegung schon zu weit von Nordaus – und Herzls – ursprünglichen Anschauungen entfernt und war „praktisch“ geworden.
Die Balfour-Deklaration und die Reaktion der zionistischen Führung darauf verstand er nicht als einen Sieg, sondern als einen Bankrott und schrieb deshalb im April 1919 an Weizmann und Sokolow:
„... Die historische Deklaration vom 2. November 1917, die wir alle mit grösster Freude begrüssten, ist seither ihres ganzen wichtigen Inhaltes beraubt worden und ist nur noch ein Rumpf geblieben. Das Recht, nach Palästina auszuwandern, dort angebotene Grundstücke zu kaufen, sich auf ihnen anzusiedeln und eine Universität zu gründen … bedeutet Chowewe-Zionismus und Haamismus u. steht im direkten Gegensatz sowohl zu dem polit. Zionismus, für welchen ich eintrete, wie auch zu den Ideen Herzls, die mich jetzt, nach 22 Jahren, noch immer begeistern … Seit Beginn des Krieges haben Sie sich ungeheure Verdienste erworben und dem jüdischen Namen zu grossen Ehren verholfen. Ich kann es nur tief bedauern, dass … Sie sich auf das Geldsammeln beschränkten, anstatt die Nation auch zu anderer Mitarbeit aufzufordern, ferner, dass Sie in lebenswichtigen Punkten nachgegeben haben, und zwar sowohl der britischen Regierung als auch den jüdischen Feinden der nationalen Bewegung...“
Nordau war auch Sozialdarwinist sowie ein glühender Verfechter des europäischen Kolonialismus und europäischer Rassentheorien.
Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und lösten zum Teil langanhaltende Kontroversen aus. Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit (1883) erschien in fünfzehn Sprachen, darunter Chinesisch und Japanisch, und die Herausgabe des Buches wurde in Österreich und Russland verboten. Als Fortsetzung erschien 1885 Paradoxe der conventionellen Lügen, worin Themen wie Leidenschaft und Vorurteile, sozialer Druck, die Macht der Liebe und Rassentheorien zur Sprache kamen:
„Ich glaube allerdings nicht an die Einheit des Menschengeschlechts; ich glaube, daß die verschiedenen Hauptrassen Unterarten unserer Gattung darstellen und daß ihre Verschiedenheiten der anatomischen Bildung und Hautfarbe nicht bloße Anpassungs-Erscheinungen und Folgen der Umbildung eines ursprünglich einheitlichen Typus durch örtliche Einwirkungen sind, sondern sich durch Verschiedenheit des Ursprungs erklären; es scheint mir, daß zwischen einem Weißen und einem Neger, einem Papua und einem Indianer die Verwandtschaft nicht größer ist als zwischen einem afrikanischen und indischen Elefanten, einem Hausrinde und Buckelochsen.“
– Nordau: Paradoxe
Eine noch schärfere Kontroverse rief die Schrift Entartung (1892) hervor, in der Nordau den von Lombroso geprägten Begriff der Degeneration übernahm und ihn auf die Werke von Künstlern wie Nietzsche, Tolstoi, Richard Wagner, Emile Zola und Henrik Ibsen und auf künstlerische Erscheinungen wie Symbolismus, Spiritualismus, Egomanie, Mystizismus, Parnassianismus und Diabolismus übertrug. In diesem Buch kündigte Nordau eine menschliche Katastrophe von nie gekanntem Ausmaß an. Zahlreiche Autoren bemühten sich um die Widerlegung der darin vorgebrachten Thesen, darunter George Bernard Shaw.[6]
In Der Sinn der Geschichte (1909) beschreibt Nordau die Entwicklung des Menschen von Parasitismus über übernatürliche Illusionen zu Wissen und menschlicher Solidarität. Die Biologie der Ethik (1916) befasst sich mit den natürlichen Wurzeln der Ethik. Sein letztes Werk, Der Sinn der Gesittung (1920 geschrieben), blieb unvollendet und wurde 1932 in einer fragmentarischen spanischen Version herausgegeben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Nordau
http://de.metapedia.org/wiki/Nordau,_Max
https://archive.org/search.php…

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