Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff







Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik.

Geh fleißig um mit deinen Kindern! Habe
Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie,
Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre;
Denn nur den engen Traum der Kindheit sind
Sie dein, nicht länger! Mit der Jugend schon
Durchschleicht sie Vieles bald – was du nicht bist,
Und lockt sie Mancherlei – was du nicht hast,
Erfahren sie von einer alten Welt,
Die ihren Geist erfüllt; die Zukunft schwebt
Nun ihnen vor. So geht die Gegenwart
Verloren. Mit dem Wandertäschchen dann
Voll Nöthigkeiten zieht der Knabe fort,
Du siehtst ihm weinend nach bis er verschwindet,
Und nimmer wird er wieder dein! Er kehrt
Zurück, er liebt, er wählt der Jungfrau’n Eine,
Er lebt! Sie leben, Andre leben auf
Aus ihm – du hast nun einen Mann an ihm,
Hast einen Menschen – aber mehr kein Kind!
Die Tochter bringt vermählt dir ihre Kinder
Aus Freude gern noch manchmal in dein Haus!
Du hast die Mutter – aber mehr kein Kind –
Geh fleißig um mit deinen Kindern! Habe
Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie,
und laß dich lieben einzig=schöne Jahre.


Was willst du auf dieser Station so breit dich niederlassen?
Wie bald schon bläst der Postillion, du mußt doch alles lassen.

Das Buch des Lebens versteht nur, wer um Gottes willen lernt, und nicht um der Welt Gunst.

Ein Mannweib ist überall ebenso lächerlich wie ein weibischer Mann.

Denn eine Zeit wird kommen,
Da macht der Herr ein End',
Da wird den Falschen genommen
Ihr unrechtes Regiment.

Des Mannes Antwort ist die Tat.

Die Welt treibt fort ihr Wesen,
Die Leute kommen und gehn,
Als wärst du nie gewesen,
Als wäre nichts geschehn.

Wie sehn ich mich aufs neue
Hinaus in Wald und Flur!
Ob ich mich gräm, mich freue,
Du bleibst mir treu, Natur.

Da klagt vor tiefem Sehnen
Schluchzend die Nachtigall,
Es schimmern rings von Tränen
Die Blumen überall.

Und über alle Gipfel
Und Blütentäler zieht
Durch stillen Waldes Wipfel
Ein heimlich Klagelied.

Da spür ich's recht im Herzen,
Daß du's, Herr, draußen bist –
Du weißt's, wie mir von Schmerzen
Mein Herz zerrissen ist!
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_von_Eichendorff
http://de.metapedia.org/wiki/Eichendorff,_Joseph_von

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