Grossmeister des Gross-Orients von Frankreich über die Beziehung zwischen Marxismus und Freimaurerei

Im Buletin No. 25 des Obersten Rats der Freimaurerei Frankreich werden die Ergebnisse veröffentlicht, zu welchen im September 1946 das Grosskapitel des Ordens bezüglich der Beziehungen zwischen der Freimaurerei und dem Marxismus gekommen war. Vorgetragen werden sie von Bruder Paul Chevalier, Grossmeister des Gross-Orients von Frankreich:
"Die Doktrin von der Glückseligkeit nach dem Tode ist eine Sklavendoktrin, eine Doktrin von Besiegten, eine Doktrin von Verweifelten oder doch wenigstens von Pessimisten. Marxisten und Maurer bezeugen beide mit ihrem Willen zu irdischem Glück ihren Optimismus und ihr Vertrauen in das Leben ... Der freie Mensch kann sich ohne Hemmungen entwickeln, kann die tiefen Sehnsuechte seines Fleisches und seiner Seele befriedigen ... Marxismus und Maurerei haben das gleiche Ideal der irdischen Glückseligkeit, doch waehrend der Marxismus sich damit beschaeftigt, die Gesellschaft entsprechend den wirtschaftlichen Notwendigkeiten zu organisieren, bemueht sich die Maurerei darum, die menschliche Seele zur Vollkommenheit zu fuehren. Stossen sich also Marxisten und Maurer in ihrer Weltsicht? Unmoeglich!
Damit jenes gesellschaftliche System moeglich sei, braucht es Menschen, die Qualitaeten besitzen, wie die Freimaurerei sie zuechtet. Wenn die Freimaurerei nicht bestuende, so muesste der Marxismus sie erfinden. Ein Marxist kann ein perfekter Maurer sein. Ist er es nicht, so benimmt er sich zwangslaeufig doch, als waere er es. Ein Freimaurer kann voll und ganz die philosopischen Konzepte des Marxismus annehmen. Kein Konflikt ist denkbar zwischen den philosophischen Grundsaetzen des Marxismus und der Freimaurerei."<<
- zitiert bei Alberto J. Triana, "Historia de los Hermanos Tres Puntos", Buenos Aires, 1959, S. 164, übernommen aus Juan Maler, "Die sieben Säulen der Hölle", Buenos Aires, 1974, S. 246

 https://en.wikipedia.org/wiki/Grand_Orient_de_France