Die Eurasische Bewegung und Alexander Dugin







Mit der Verbreitung des eurasischen Gedankens durch Alexander Dugin konnten erstmals bedeutende Strömungen des patriotischen russischen Lagers unter dieser Idee zusammengeführt werden. Dem Eurasianismus verpflichtet sehen sich nunmehr stalinistische Bolschewisten, antikommunistische Konservative, Monarchisten, orthodoxe Fundamentalisten und Faschisten. Dugin selbst beeinflußt und berät wesentliche Machtinstanzen des russischen Staates. Warum fällt der eurasische Gedanke in Rußland auf solch fruchtbaren Boden? Auf welche geistigen Traditionen und historische Ereignisse greifen die Eurasier um Dugin zurück?
In Rußland sind bis zum heutigen Tag Verschwörungstheorien und paranoische Ängste vor dunklen Mächten im Hintergrund weit verbreitet. Der unerwartete Tod einer beliebten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wird häufig auf Mord, Intrigen und verborgene Bünde zurückgeführt. Christliche Eschatologie, eine wortgetreue Vorstellung der biblischen Apokalypse oder Glaube an den leibhaftigen Satan und an Dämonen sind ebenfalls tief verwurzelt. Auch in säkularisierter Form leben Endzeitphantasien als Sonderweg Rußlands fort. Breite Volksschichten fühlen sich vom Gespenst der Russophobie allseits bedroht. Antijudaismus und antifreimaurerische Vorstellungen sind entsprechend weit verbreitet. Bemerkenswert ist das präsente historische Bewusstsein vieler Russen aller Schichten und Altersstufen. Rußlands Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen werden auf Analogien der Gegenwart hin untersucht.
Die ersten Eurasier
Authentische Eurasier treten erst nach dem Sturz des Zaren 1917 auf. Unter den vor Lenin geflüchteten Exilrussen stehen sie für den exotischen, wenig einflußreichen, aber publizistisch aktiven Typus. Im Gegensatz zu restaurativen, slawophilen und faschistischen Exilrussen, sehen die Eurasier im stalinistischen Bolschewismus ihre Sache vertreten. Stalin wird als Konterrevolutionär und Scheinmarxist gesehen. Er ist für die Oktoberrevolution das, was für die Französische Revolution Napoleon I. war. Tatsächlich erkannte Stalin im Sowjetsystem dessen utopischen nichtpraktikablen Charakter: den wurzellosen neuen Sowjetmenschen ohne Spiritualität, Nationalität und Tradition. Ob aus Überzeugung oder Kalkül: Stalin nationalisierte den Bolschewismus. Sowjetisch sein hieß russisch sein. Er stellte sich sogar in eine Traditionslinie mit Moskowiens Frühzaren, lockerte die Unterdrückung der Orthodoxen Kirche – und nur dieser –, und förderte ab 1945 einen neuen Vaterlandskult. Folgerichtig versöhnten sich viele eurasischen Theoretiker mit dem Sowjetsystem und kehrten aus ihrem Exil zurück.
Von herausragender Bedeutung für die Eurasische Bewegung der Gegenwart sind Nikolai Ustrialov (1880–1937), Lew N. Gumiljow (1912–1992) und Nikolaj S. Trubetzkoy (1890–1938). Die Eurasier der Zwischenkriegszeit würdigen den Islam, Buddhismus und die Turkvölker als Förderer vergangener rußländischer Größe und Einzigartigkeit. Der russische Typus ist nämlich nur der Sprache nach slawisch, darüber hinaus auch mongolisch und turanisch. Damit stehen die Eurasier im Gegensatz zu den Slawophilen.
http://www.neue-ordnung.at/index.php?id=299

https://www.youtube.com/watch?v=pYBM8KPRBSk

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