„Unser Volk wird untergehen, wenn kein Wunder geschieht“ – „Der Staatsstreich“ im Gespräch mit Steffen Hupka







Auch am parteipolitischen Arm des „Nationalen Lagers“ lassen Sie kein gutes Haar. Insbesondere gegen die NPD, welche sich selbst als „parlamentarische Speerspitze“ der nationalen Opposition definiert, fällen Sie ein hartes Urteil. So geben Sie in Ihrer Niederschrift an, dass die NPD, zumindest unter dem 2003 gewählten Bundesvorstand, „kein Bestandteil des nationalen Lagers mehr sei“. Bereits während der Jahre 1999 bis 2001, als Sie ebenfalls Mitglied des NPD-Bundesvorstandes waren, glaubten Sie, dass es so „auch in den Vorständen der Systemparteien zugehen“ müsse. „Solche Leute sitzen auch in den großen Parteien und zerstören unser Land“, so Ihr Vorwurf gegenüber der damaligen NPD-Führung. Holger Apfel, welcher sich in Ihrem Heft ebenfalls eine leichte Schelle einfängt, ist heute bekanntlich Parteivorsitzender der NPD. Als stellvertretender Parteivorsitzender fungiert jedoch Udo Pastörs, welcher, wie wohl kein zweiter in der jüngeren Vorstandsgeschichte der NPD, den Schulterschluss zu den „freien Kräften“ sucht. Würden Sie, auch vor dem Hintergrund des heutigen Bundesvorstandes der Nationaldemokraten, an Ihrem Vorwurf, die NPD-Führungskräfte bestehen „aus Agenten oder charakterlosen umerzogenen Subjekten“, weiterhin festhalten und diesen auch auf den momentanen NPD-Vorstand übertragen?
Selbstverständlich. Wer mit Agenten und Verrätern paktiert – also Personen, die bewusst mit Agenten des Feindes zusammenarbeiten – wird selber zum Verräter. Bereits Adolf v. Thadden arbeitete mindestens für den engl. Geheimdienst und diese Zusammenarbeit zwischen den NPD-Bundesvorständen und Geheimdiensten ist bis heute Tatsache. Voigt, Apfel, Deckert und natürlich die enttarnten TOP-Agenten haben es selber zugegeben, sogar öffentlich. Aber man kommt auch anders zu diesem Ergebnis: Sieht man sich die programmatischen Aussagen und die Realpolitik der NPD von 1969 bis heute an, kann man zu keinem anderen Resultat kommen als dem, daß der Feind – mit Unterstützung von dummen, ängstlichen und geltungssüchtigen Menschen – hier das Sagen hat. Mir reichten schon die 2 Jahre um das zu begreifen. Und jeder, der das wirklich will – damals wie heute – kann sich die Informationen, über die ich auch verfüge, beschaffen. Doch es geht nicht um die Fakten, es geht um deren Bewertung. Die fällt eben unterschiedlich aus und da sind wir wieder bei dem angelangt, was ich zu Frage 1 geschrieben habe: Die Verschiebung der Maßstäbe. Aber es ist unnötig, hier weiter auf dieses Thema einzugehen, weil es ohnehin niemanden interessiert, ob und in welchem Maße die NPD unterwandert bzw. vom Feind gesteuert wird. Und warum sie daher völlig widersprüchliche „Politik“ nach innen (!) und außen betreibt. Zumindest hat es vor 10 Jahren niemanden interessiert – auch einen Udo Pastörs nicht – und ich glaube nicht, daß sich daran etwas geändert hat.
Stichwort „Agenten“. In Ihrer Broschüre „Neue Wege“ schreiben Sie, dass während des NPD-Verbotsverfahrens herauskam, „dass mindestens jeder sechste Amtsträger der NPD und ein Teil des Bundesvorstandes für den Feind arbeitete.“ Weiter geben Sie an, dass der Rechtsanwalt im Verbotsverfahren, Hans Günter Eisenecker, Ihnen gegenüber zu gab, Namen und Beweise von Agenten gehabt zu haben. Jedoch scheute er die Veröffentlichung, „weil (Horst) Mahler und (Jürgen) Rieger dagegen waren.“ Ebenfalls soll neben der NPD-Führung auch Horst Mahler „zeitweise etwas nervös“ auf das reagiert haben, was die Revolutionäre Plattform (RPF), der Sie angehörten und welche „auf das wahre Gesicht der NPD und die ‚gewollten’ Missstände aufmerksam“ machte, offen aussprach. Wie in Ihrem Heft weiter zu lesen ist, betrat Horst Mahler auf dem Bundesparteitag 2003, „nachdem Delegierte forderten, dass jedes Mitglied des alten und des neu gewählten Bundesvorstand unter Eid erklären sollte, niemals für einen Geheimdienst gearbeitet zu haben“, gar das Podium, um dann zu erklären, „dass dies niemand tun werde, weil wir doch alle Kameraden seien und uns vertrauen sollten.“ Wo nun das Problem bei einem solchen Eid für Horst Mahler lag, kann man wahrlich nicht nachvollziehen. Allerdings stellen Ihre Aussagen harte Vorwürfe gegen den verstorbenen Jürgen Rieger und noch mehr gegen Horst Mahler dar. Wie stehen Sie, angesichts des Erlebten, heute zu beiden Personen?
Ist das wirklich wichtig, ich denke nicht. Rieger ist tot. Mahler wohl für den Rest des Lebens im Gefängnis. Ich habe Mahler kennengelernt. Ich halte von ihm weltanschaulich, politisch und menschlich gar nichts. Er zeigt öffentlich den Hitlergruß, ist aber weder Nationalsozialist noch überhaupt national eingestellt. Das weiß ich. Ich habe mit ihm diskutiert und gelesen, was er geschrieben hat. Ich habe die Hegel-Seminare, die er mit dem Marxisten Oberlercher durchgeführt hat, besucht. Mahler ist Kommunist. Politisch verfügt er sicher über eine brillante Rhetorik und über die Fähigkeit, Inhalte und Zusammenhänge genial auf den Punkt zu bringen. Welche inneren Beweggründe ihn veranlasst haben, sich im Jahre 2000 für die Dauer des Verbotsverfahrens der NPD anzuschließen kann ich nur vermuten. Am gleichen Tag, an dem das Verfahren gegen die NPD eingestellt wurde, kehrte er der Partei wieder den Rücken. Um in dieser Zeit das Wohlwollen von Voigt u.a. zu behalten, ließ er sich auch gegen die RPF und mich persönlich einspannen. Als ich allerdings während des Demonstrationsverbotes der NPD 2001 in Berlin dennoch eine Demo organisierte, die mit 2000 Teilnehmern für unsere Verhältnisse ein ganz guter Erfolg war, saß Mahler plötzlich eine Woche später in meinem Wohnzimmer. Sein Genosse Kerkhoff, der mit einem Mal in Magdeburg auftauchte, versuchte mich mit 10.000 DM zu bestechen. Leicht zu durchschauen das alles. Viele bewundern ihn, weil er für groben Unfug nun Jahre im Gefängnis sitzt. Es musste Mahler bei seiner Intelligenz klar sein, daß seine Aktionen und Aussagen (Hitlergruß, Revisionismus) rein gar nichts in Bewegung setzen werden. Was sollte denn seiner Ansicht nach damit erreicht werden? Ich unterstelle ihm nicht blinden Aktionismus, dazu ist er zu schlau. Aber er hat sich vor 45 Jahren bereits schon mal in der strategischen Beurteilung der Lage gewaltig geirrt. Vielleicht entspringen aber seine Handlungen gar nicht in erster Linie politischen Überlegungen, sondern haben tiefliegende persönliche Gründe. Wie sein Einsatz für die NPD im Verbotsverfahren vielleicht. Hatte er möglicherweise eine Rechnung mit seinen alten Genossen Schily, Fischer und Ströbele zu begleichen? Das er es nicht für die NPD und die „nationale Sache“ tat, hat er ja durch sein Verhalten mehrfach deutlich gemacht. Ich freue mich über jeden echten Kommunisten der begreift, daß der National-Sozialismus die richtige Erklärung der Welt und ihrer Gesetze ist. Mahler gehört nicht dazu. Die erwähnten Zitate stimmen genauso, wie ich sie wiedergegeben habe. Den kompletten Parteitag 2003 habe ich übrigens auf Video. Aber wie gesagt: Das hat alles vor 10 Jahren keinen interessiert und wird es heute schon gar nicht.
Lassen Sie uns noch einen Moment bei der NPD bleiben. Es dürfte wohl weitläufig bekannt sein, dass die NPD bis zum Rand mit V-Leuten durchsetzt ist. Gerade in der laufenden Debatte um das jüngste Verbotsgeschrei gegen die Nationaldemokraten steht das Thema „V-Leute in der Partei“ hoch im Kurs. Durchaus zutreffend schreiben Sie in Ihrem Heft, dass es Verrat sei, Menschen zu folgen, welche selbst „Agenten des Feindes sind oder mit ihnen zusammenarbeiten.“ Jedoch lassen sich in jener Partei auch Leute wie Udo Pastörs, Tino Müller oder David Petereit finden, um nur drei der NPD-Landtagsabgeordneten von Mecklenburg-Vorpommern zu nennen, welche die Ausrichtung der Partei vor allem im nord-östlichsten Bundesland prägen und sich nur schwer in die Ecke der V-Mann-Pagen stellen lassen. Den Etablierten auf die Finger schauen, unbequeme Themen auf die Tagesordnung setzen und, derzeit vielleicht am bedeutsamsten, parlamentarischen Widerstand gegen den Ausverkauf Deutschlands leisten, so die groben Umrisse der nationalen Opposition im Parlament. Demnach lassen sich, trotz Unterwanderung des Systems, durchaus wertvolle Züge in der NPD erkennen. Dass dadurch ein fundamentaler Systemwechsel herbeigeführt wird, steht wahrlich in den Sternen. Einen aus der Masse herausragenden Beitrag im Ringen um Volk und Heimat leisten jene Leute jedoch allemal. Was denken Sie, stehen jene Personen trotz ehrlichen Strebens auf verlorenem Posten und könnten sie, angesichts der Unterwanderung der Partei durch den BRD-Inlandsgeheimdienst, ihren Beitrag an anderer Stelle aussichtsreicher leisten?
Ich habe in meinem Leben anständige und ehrliche Menschen kennengerlernt, die auch eine gesunde politische Einstellung hatten. Die aber nicht der NPD, sondern der SPD, FDP, CDU, PDS oder MLPD angehörten oder diese Parteien wählten. Natürlich gibt es solche Menschen auch in der NPD. Sie haben wie in den Systemparteien die Aufgabe – genauso, wie es in Ihrer Frage deutlich wird – als Alibi zu dienen: Seht her, was wir für eine gute Partei sind. Und es finden sich immer wieder neue Leute, die dieses Spielchen mitspielen. Aus ganz verschiedenen Gründen allerdings. Mit Strategie, Politik oder anderen hochtrabenden Attributen, mit denen sich diese Leute schmücken, hat das nichts zu tun. Aber darum geht es ihnen auch nicht wirklich. Aber es geht auch nicht darum, irgendjemand zu sagen was er tun soll oder nicht. Das bringt gar nichts. Es wäre schon ein Fortschritt, wenn die Leute gegenüber dem, was sie tun und nicht tun, politisch sensibler, selbstkritischer und reflektierter wären. Hochpolitische Analysen, Denkansätze, Formulierungen und Aktionen wie bei Mahler und früher bei anderen RAF-Leuten kommen dadurch zustande, daß diese Leute sich Jahre und Jahrzehnte immer und immer wieder die Köpfe heiß gequatscht haben über Fragen der Politik, Strategie und Revolution.
https://logr.org/…/unser-volk-wird-untergehen-wenn-kein-wu…/

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