Auserwählte Kommunisten






Rudolf Leonhard war ein deutscher Schriftsteller und Kommunist.

Leonhard entstammte einer jüdischen Rechtsanwaltsfamilie und studierte selbst Rechtswissenschaften und Philologie in Berlin und Göttingen. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Er wandelte sich im Kriegsverlauf von einem Befürworter zu einem entschiedenen Gegner des Krieges und kam vor ein Kriegsgericht.
Leonhard trat 1918 in die USPD ein und beteiligte sich 1918/19 als Anhänger von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg aktiv an revolutionären Kämpfen. 1919 trat er der KPD bei, die er 1921 wieder verließ, um sich der linkskommunistischen KAPD anzuschließen, aus der er nach einem Jahr wieder austrat. 1918 heiratete Leonhard die Schriftstellerin Susanne Köhler; die Ehe wurde nach einem Jahr wieder geschieden.
Seit 1919 freischaffend, war er Autor der Weltbühne und arbeitete für den Verlag Die Schmiede als Lektor und Herausgeber zweier bedeutender Reportagereihen „Außenseiter der Gesellschaft“ und „Berichte aus der Wirklichkeit“. Ende November 1925 initiierte er die Gruppe 1925 und leitete sie. Diese Gruppe war ein loser Zusammenschluss von 39 vorwiegend linken deutschen Schriftstellern und Künstlern (darunter Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Albert Ehrenstein, Leonhard Frank, Walter Hasenclever, Walter Mehring und Kurt Tucholsky). Nach Differenzen über das Profil der Gruppe erklärte Leonhard im Januar 1927 seinen Austritt.
Im März 1928 übersiedelte er auf Einladung seines Freundes Walter Hasenclever nach Paris und lebte dort bis 1934 in dessen Wohnung. Im April 1933 beteiligte sich Leonhard an der Gründung der „Ligue des Combattants de la Paix“ und wurde mit Albert Einstein Präsident der deutschen Sektion. Im Zuge der Gleichschaltung ging am 31. Juli 1933 der „Schutzverband Deutscher Schriftsteller“ im „Reichsverband Deutscher Schriftsteller“ auf; Leonhards initiierte die Gründung des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller im Ausland und war ab dessen Gründung am 30. Oktober 1933 dessen französischer Sektionsvorsitzender.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Leonhard

 Susanne Leonhard war eine deutsche Schriftstellerin.

 Nach dem frühen Tod ihres Vaters 1895 wuchs Susanne bei ihrem Großvater, einem Bankier, auf.

 Schon als Studentin war sie politisch links orientiert, bemühte sich in der Organisierung der Freien Studenten und schloss sich 1916 der Liebknecht-Jugend (Spartakusbund) an. Gleichzeitig war sie auch journalistisch tätig und schrieb unter anderem für Die Frau von Minna Cauer. Von 1919 bis 1920 war sie Redaktionssekretärin der (illegalen) Kommunistischen Räte-Korrespondenz in Berlin.
Im Jahr 1918 heiratete Susanne Köhler den ebenfalls links orientierten expressionistischen Lyriker und Dramatiker Rudolf Leonhard. Die Ehe wurde schon 1919 wieder geschieden. 1920 ging sie – inzwischen Mitglied der KPD – als Leiterin der Presseabteilung der sowjetischen Botschaft nach Wien, wo sie 1921 den damaligen Sowjetbotschafter Mieczysław Broński (1882–1938) heiratete. Auch diese Ehe hatte keinen Bestand und wurde, weil nur nach sowjetischem Recht geschlossen, später wieder aufgehoben. Rudolf Leonhard, Leonhards erster Ehemann, erkannte die Vaterschaft des 1921 geborenen Sohnes Wolfgang Leonhard an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Leonhard

 Mieczysław Broński war ein polnischer Sozialdemokrat und Autor sowie sowjetischer Diplomat. Für die Sowjetunion war er als Botschafter in Wien (1920–1922) tätig.

 Broński, der neben Pjatakow und Menschinski zu jenen Wirtschaftsexperten der Bolschewiki zählte, die der schwedische Bankier Olof Aschberg im Januar 1918 in Petrograd traf, musste von diesem für einen Neuling in Wirtschaftsangelegenheiten gehalten werden, als er dem Bankier vom Beschluss der Nichtanerkennung aller russischen Auslandsschulden berichtete und auf dessen Warnung vor dem Verlust jeglicher internationaler Kreditwürdigkeit mit unbekümmertem Gelächter antwortete.[2] In der RSFSR war er bis November 1918 Volkskommissar für Handel und Industrie, beauftragt mit der Durchsetzung und Propagierung des neuen Außenhandelsmonopols, wozu er einen zweiteiligen Artikel für die Iswestija schrieb. Auch mahnende Rundschreiben, die eine Einhaltung der Vorschriften forderten, fielen darunter.[3] 1920 bis 1922 war er sowjetischer Botschafter in Wien. Hier in Wien heiratete er 1920 die deutsche Kommunistin Susanne Leonhard, geborene Köhler. Er hatte eine Tochter Wanda Brońska-Pampuch (1911–1972) und aus der Ehe mit Susanne Leonhard den Sohn Wolfgang (Wladimir) Leonhard (1921–2014)

https://de.wikipedia.org/wiki/Mieczys%C5%82aw_Bro%C5%84ski

 Olof Aschberg war ein schwedischer Bankier.


Aschbergs Eltern hießen Herman Asch und Rosa Schlossberg und gehörten dem Judentum an. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung in mehreren europäischen Städten wie Hamburg, London und Paris. Seine unternehmerische Karriere begann Aschberg im schwedischen Textilgeschäft. Aber schon bald wechselte er in die Finanzbranche.
Er war 1912 Gründer und Mehrheitseigentümer der schwedischen Genossenschaftsbank AB Nya Banken sowie deren Bankdirektor bis 1918.[1] Mit seinen hervorragenden Kontakten zum russischen Finanzminister Pjotr Bark (1869–1937) konnte er als dessen Repräsentant in den USA erfolgreich eine Anleihe des Zarenreiches in einer Höhe von 50 Millionen Dollar platzieren.
Aber seine Sympathien galten den Bolschewiki.[2] Neben Jakob Schiff und anderen finanzierte er die Revolution und die Anfangsjahre der neuen russischen Regierung. Dazu gründete er selbst die Garantie- und Kreditbank für den Osten in Berlin. Er war ebenfalls als Berater von Aaron Schejnmann (1886–1944), dem Präsidenten der Zentralbank der Sowjetunion tätig.[3] Zur Unterstützung ihrer Arbeit mit Finanzinvestoren im Ausland wurde die Russische Handelsbank mit Aschberg als Vorstandsvorsitzenden gegründet.[4]
Als Freund[5] von Willi Münzenberg war er auch ein Finanzier seiner Zeitungsprojekte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Olof_Aschberg

 Willi Münzenberg  war ein deutscher Kommunist, Verleger und Filmproduzent. Mit dem Neuen Deutschen Verlag, seinen Zeitungen Welt am Abend, Berlin am Morgen und vor allem der Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) gehörte Münzenberg zu den einflussreichsten Vertretern der KPD der Weimarer Republik.

 Er war „Propaganda-Chef der Kommunistischen Internationale für die westliche Welt“ und baute für die Partei das nach dem deutschnationalen Hugenberg-Konzern zweitgrößte Medienunternehmen der Weimarer Republik auf, zu dem die auflagenstarken Zeitungen Welt am Abend, Berlin am Morgen und vor allem die Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) gehörten. Auch der Eulenspiegel hatte hier seine Wurzeln. Als Produktionschef hat er auch das Programm der beiden proletarischen Filmgesellschaften Prometheus Film und Filmkartell Weltfilm GmbH geprägt. Keineswegs „proletarisch“ war der Lebensstil, den er entwickelte. 1927 bezogen er und Gross eine komfortable Wohnung in dem Magnus Hirschfeld gehörenden Haus In den Zelten 9a.[6] Anders als die meisten kommunistischen Funktionäre ließ er ein Auto für sein Büro kaufen, zuletzt eine riesige Lincoln-Limousine.[7] Derlei brachte ihm die Bezeichnung „roter Millionär“ ein, ohne dass er wirklich jemals Millionär gewesen war.

  Die Zeitschrift Die Zukunft gründete Münzenberg 1938 zusammen mit Arthur Koestler. Heinrich Mann, ein Freund, schrieb Ende 1938 für deren erste Nummer. In der 10. Ausgabe der Zukunft vom März 1939 setzte sich Willi Münzenberg im Artikel „Alles für die Einheit“ weiter für die Einheitsfront gegen den Faschismus ein. An dieser Zeitschrift arbeiteten u. a. Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Alfred Döblin und Thomas Mann mit.


Seit die Komintern ab 1928 keine Zusammenarbeit mehr mit der Sozialdemokratie duldete und sich nicht nur von ihr abgrenzte, sondern sie als Feindin bekämpfte, war durch Münzenberg die Sozialfaschismus-These mit der Parole vom Kampf „Klasse gegen Klasse“ propagiert worden. Entsprechend nahm er in der Doriot-Thorez-Krise im Frühjahr 1934 noch Partei für Thorez und gegen Volksfront-Ideen. Seinen Einsatz dokumentierte er in einem Schreiben nach Moskau mit der Überschrift: „Wie die Zeitschrift Unsere Zeit den Kampf gegen die Sozialdemokratie und die II. Internationale führte.“[19] Erst als im Sommer 1935 mit dem VII. Weltkongress der Komintern die taktische Neuausrichtung kam, zog auch Münzenberg mit, nun aber sofort als Unterhändler mit der SOPADE. Zwar hatte er sichtbar Erfolg mit dem Lutetia-Kreis, doch konnte er dessen Veröffentlichungen kein kommunistisches Gepräge geben, KPD-seitig wurde Kritik laut. Umgekehrt machte Münzenberg im Februar 1936 im Gespräch mit dem Prager SOPADE-Vorstand seine Reserviertheit gegenüber der Volksfront-Taktik der KPD-Zentrale bekannt, unglücklicherweise im Beisein des Journalisten Georg Bernhard, der die Information über Heinrich Mann an Moskau weitergab, ein schwerwiegendes Ereignis auf dem Weg zu Münzenbergs Parteiausschluss.[20]
Münzenberg übte 1936 vorsichtige Kritik am Moskauer Prozess gegen Sinowjew, Kamenew u. a., der im Zuge von Stalins Politik der Säuberungen abgehalten wurde. Nach einer diesbezüglichen Vorladung vor die Internationale Kontroll-Kommission (IKK), die kurz zuvor von Stalin zur Säuberung des Komintern-Apparates gegründet worden war, vermied er jede weitere Reise nach Moskau, während Walter Ulbricht ihn mehrmals dazu drängte. Münzenberg hatte im Volksfront-Ausschuss bis in das Frühjahr 1937 aktiv mitgearbeitet. Walter Ulbricht und Paul Merker hatten ihn im Ausschuss im Mai 1937 ersetzt. Im Herbst 1937 wurde ein „Untersuchungsverfahren“ gegen ihn eingeleitet.[21] Die aufkeimenden Gerüchte zum Konflikt Münzenbergs mit der Komintern sorgten für große mediale Aufregung. Erstmals am 2. August 1937 formuliert Wilhelm Pieck an Georgi Dimitrow, dass durch „Pieck, Dengel, Florin, Kunert und Müller“ beschlossen wurde, „dem Sekretariat des EKKI vorzuschlagen, Willi Münzenberg aus der KPD … auszuschließen, wenn er auf nochmalige Aufforderung nicht bis zum 15. August in Moskau ist.“ Von Walter Ulbricht 1937 des Trotzkismus bezichtigt und längere Zeit geheimdienstlich beobachtet, wurde er 1938 aus dem ZK der KPD ausgeschlossen – dies geschah jedoch nie im Rahmen einer ordentlichen ZK-Tagung und durch keine ZK-Mehrheit, somit statutenwidrig. Als Begründung wurde u. a. Münzenbergs mangelnde Parteidisziplin herangezogen.[Anm. 5] In der Folge, und um dem Ausschluss aus der KPD zuvorzukommen, erklärte Münzenberg selbst im März 1939 seinen Austritt aus der KPD, der am 10. März 1939 in seiner seit dem 12. Oktober 1938 herausgegebenen Wochenzeitung Die Zukunft/Ein neues Deutschland: Ein neues Europa! abgedruckt wurde. Münzenberg gründet noch 1939 eine neue Partei namens Freunde der sozialistischen Einheit.

Mysteriöses Ende

Nach dem Einfall der Wehrmacht in die Benelux-Staaten am 10. Mai 1940 ließ sich Münzenberg im Lager Stade de Colombes internieren, in der Hoffnung, so nach Südfrankreich verbracht zu werden. In der Tat wurde er gemeinsam mit anderen deutschen Emigranten in das Lager Chambaran südöstlich von Lyon überstellt. Nachdem die Internierten unter Führung durch den französischen Lagerkommandanten das Lager verlassen hatten, um das vom deutschen Vormarsch bedrohte Gebiet am Plateau de Chambaran zu verlassen, war Münzenberg in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1940 in der Nähe von Charmes verschwunden. Zuvor hatte Münzenberg nach Angaben von Begleitern, darunter Leopold Schwarzschild, Kurt Wolff, Paul Westheim und Clement Korthum, in einer Diskussion am Abend die Ansicht geäußert, sich vielleicht von der Gruppe der Internierten zu trennen, um schneller nach Marseille zu gelangen. Dort könne man untertauchen und vielleicht ein Schiff nach Nordafrika finden zu können.[22] Die nachvollziehbare Route lässt hingegen das Ziel Schweiz vermuten, wo er und Gross gute Freunde und Geld auf der Bank hatten.[23] Sein Leichnam wurde am 17. Oktober 1940 aufgefunden, ein Drahtseil um den Hals geschlungen. Er starb wahrscheinlich um den 21. oder 22. Juni 1940 im Waldstück „Le Caugnet“ nahe dem Dorf Montagne (Isère) bei Saint-Marcellin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Willi_M%C3%BCnzenberg


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