Wurzeln des Okkultismus




Seit dem frühen 16. Jahrhundert ist der Begriff okkulte Philosophie nachgewiesen. Er scheint auf Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim zurückzugehen, der ihn 1510 in einer ersten, handschriftlichen Fassung seines Werks De occulta philosophia verwendete. In diesem Buch, das zunächst in Form von Abschriften verbreitet wurde und erst 1531 in gedruckter Form erschien, verband Agrippa Elemente der Hermetik, des Neuplatonismus und der christlichen Kabbala. Okkulte Philosophie oder Philosophia occulta etablierte sich als Bezeichnung für derartige religiös-philosophische Lehren, insbesondere für solche des späten 15. bis zum 17. Jahrhundert. Vertreter der okkulten Philosophie wie Agrippa und Giovanni Pico della Mirandola versuchten, Philosophien zu entwickeln, die hermetisches, hebräisches und klassisches Wissen assimilieren, und diese Fusion mit der christlichen Theologie zu vereinigen. Trotz ihres esoterischen Charakters wurden die der okkulten Philosophie zugrundeliegenden hermetischen und kabbalistischen Ideen im Europa der Renaissance anfangs positiv aufgenommen. Die Historikerin Frances A. Yates betrachtete die okkulte Philosophie sogar als zentrale Triebkraft hinter der Renaissance selbst. Vermutlich ist es kein Zufall, dass die okkulte Philosophie, die Wert auf Einheit legte, während der Zeit der Reformation und der Renaissance populär wurde; möglicherweise wurde von ihr und ihrer Vereinigung so unterschiedlicher Quellen wie der klassischen Weisheit, der Magie, der hebräischen Kabbala und des Christentums erwartet, eine Lösung für das religiöse und politische Schisma der Zeit zu bieten. Während das scholastische Mittelalter Glauben und Frömmigkeit forderte, forderte die Renaissance individuelles Streben und die Suche nach Wissen; die Hermetik versuchte, Wissen und Glauben zu vereinigen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden christliche Magi wie Agrippa und John Dee jedoch wegen ihrer Theurgie verdächtigt, und als Teil der Gegenreformation wuchs auch die Reaktion gegen den Renaissance-Neuplatonismus und damit assoziierte okkulte Strömungen. Die christliche Kabbala, die zunächst der Legitimation okkulten Denkens diente, wurde nun wegen der okkulten Assoziation abgewertet und mit Hexerei assoziiert. Dee und Giordano Bruno wurden wegen ihrer Philosophie diskreditiert; Ersterer verbrachte seine letzten Jahre in Armut, Letzterer wurde 1600 verbrannt.
Ebenfalls im 16. Jahrhundert kam die Bezeichnung Okkulte Wissenschaften auf, womit vor allem die Astrologie, die Alchemie und die Magie gemeint waren.
Das deutsche Lehnwort okkult kam erst um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert auf, obwohl Agrippa von Nettesheim alle Geheimlehren seiner Zeit bereits als „Occulta Philosophia“ bezeichnete. Die neulateinische Bildung des Substantivs Okkultismus erfolgte besonders nach der Gründung der Theosophischen Gesellschaft erst am Ende des 19. Jahrhunderts und wurde erstmals in einem französischen Wörterbuch von 1842 nachgewiesen. Populär wurde es zunächst im Französischen durch Éliphas Lévi, der es zuerst 1856 in Dogme et rituel de la haute magie gebrauchte. Ins Englische wurde es anscheinend 1875 durch Helena Petrovna Blavatsky eingeführt; im Deutschen prägte vor allem Carl Kiesewetter diesen Sprachgebrauch in den 1890er Jahren. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine allgemein anerkannte Okkultismus-Definition. Im weitesten Sinn wird das Wort mitunter als Synonym für Esoterik gebraucht. In der engsten, vor allem von Antoine Faivre vertretenen Fassung steht es speziell für die französische, durch Lévi und Papus begründete Richtung der Esoterik.
Die Wurzeln des Okkultismus lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen (Gnosis, Hermetik, Neuplatonismus, Kabbala). Im engeren Sinn, oft auch als moderner Okkultismus bezeichnet, wurde er in Frankreich durch Alphonse Louis Constant alias Éliphas Lévi begründet, der in den Jahren 1854 bis 1861 einige einflussreiche Kompilationen über diverse Themen der Esoterik herausbrachte und auch die Bezeichnung Okkultismus populär machte. Weitere bedeutende Vertreter des französischen Okkultismus waren Papus, Stanislas de Guaita und Joséphin Péladan; im englischen Sprachraum sind vor allem G. R. S. Mead und Arthur Edward Waite zu nennen, in Deutschland Carl du Prel und Franz Hartmann, in Russland P. D. Ouspensky. Die okkulten Bücher des 19. Jahrhunderts wirken laut Hans Biedermann „meist wie mißverstandene Abklatsche der älteren mag. Werke, wenn auch ein Bestehen echter Traditionen als Bindeglieder von der Zeit der neueren ‚Hermetiker‘ zum 19. Jh. nicht völlig von der Hand zu weisen ist“.
Aus der Beschäftigung mit dem Spiritismus ging die 1875 unter der Leitung von Henry Steel Olcott und Helena Petrovna Blavatsky in New York gegründete Theosophische Gesellschaft hervor, zu deren Zielen die Erforschung okkulter Phänomene und Kräfte sowie vergleichende Studien der Religionen, der Philosophien und der Naturwissenschaft gehören, um darin verborgene „Wahrheiten“ aufzudecken. In den folgenden Jahren entwickelte Blavatsky eine synkretistische esoterische Lehre, die moderne Theosophie, welche eine Einweihung in okkulte Geheimnisse verspricht und Elemente der Gnosis, der Hermetik und anderer Traditionen der westlichen Esoterik mit solchen östlicher Religionen verbindet. Sie fand begeisterte Anhänger in den Vereinigten Staaten, in Europa und in Indien, wo die Theosophische Gesellschaft zeitweilig ihren Hauptsitz hatte.
G. R. S. Mead nahm nach der Lektüre von Alfred Percy Sinnetts Esoteric Buddhism (1883) Kontakt zu den Londoner Theosophen Bertram Keightley und Mohini Chatterji auf und schloss sich der Theosophischen Gesellschaft in London an. Sein Interesse am Spiritismus führte ihn nach Frankreich an die Universität von Clermont-Ferrand, wo er den später für seine Theorie des Vitalismus bekannten Henri Bergson kennenlernte. Nachdem Blavatsky sich 1887 in London niedergelassen hatte, besuchte Mead sie dort regelmäßig und wurde von 1889 bis zu ihrem Tod 1891 ihr privater Sekretär; außerdem wurde er 1889 zusammen mit Keightley Mitsekretär der Esoterischen Sektion der Theosophischen Gesellschaft. Während in der Theosophischen Gesellschaft in den 1890er Jahren um die Führung gekämpft wurde, widmete Mead sich der Religion als Wurzel der Theosophie sowie den westlichen Wurzeln der Esoterik. Er versuchte sich an einer allgemeinen Theosophie und verband in seinen Schriften östliche und westliche Traditionen, wobei er sich anfangs stark an hellenistische Theosophie und Gnosis anlehnte. Mead hatte kein Interesse an magischen oder okkulten Künsten und unterschied streng zwischen den sie Ausübenden und „echten“ Okkultisten. 1909 brach Mead mit der Theosophischen Gesellschaft und gründete die Quest Society, zu deren Vizepräsidenten Arthur Edward Waite zählte. Auch Waite ging den Weg vom Spiritismus zur Theosophischen Gesellschaft; nach seinem Bruch mit dieser schloss er sich dem Hermetic Order of the Golden Dawn an. William Wynn Westcott, der den Golden Dawn zusammen mit Samuel Liddell MacGregor Mathers und William Robert Woodman 1888 gegründet hatte, hatte für diesen die Struktur und das Grundsystem des Rosenkreuzerordens Societas Rosicruciana in Anglia (SRIA), der alle drei Gründer ebenfalls angehörten, übernommen.
Da Mathers sich immer weniger dem Orden widmete, den er aus der Distanz von Paris aus leitete, und sich stattdessen immer mehr mit politischen Aktivitäten beschäftigte, kam es ab 1895 zunehmend zu Konflikten zwischen den Mitgliedern innerhalb des Golden Dawn, u. a. zwischen Mathers und Annie Horniman, die daraufhin von ihm des Ordens verwiesen wurde. Als er seine Autorität gefährdet sah, verlangte er in einem Manifest vollständigen Gehorsam in allen Belangen des Ersten und Zweiten Ordens. Zusätzlich verließ Westcott 1897 den Orden, angeblich nachdem seinem Arbeitgebern bekannt geworden war – er war amtlicher Leichenbeschauer –, dass er Mitglied eines okkulten Ordens sei. Eine Krise für den Golden Dawn entstand Anfang 1900, als Florence Farr Mathers’ Verhaltens überdrüssig wurde und in einem Brief vorschlug, den Orden aufzulösen. Mathers hielt dies für einen Versuch, Westcott die Spitze des Ordens zurückzubringen, und offenbarte Farr, dass die von Westcott als Legitimation für die Ordensgründung angeführten Briefe von Fräulein Sprengel Fälschungen waren. Dies erschütterte das Vertrauen der Londoner Mitglieder. Darüber hinaus weigerte Westcott sich, Stellung zu Mathers’ Vorwürfen zu nehmen. Als die Londoner Mitglieder sich weigerten, den exzentrischen Aleister Crowley in den zweiten Orden aufzunehmen, begab sich dieser nach Paris und wurde von Mathers initiiert, was von den Londoner Adepten jedoch nicht anerkannt wurde. Der Zweite Orden setzte ein Komitee zur Untersuchung der Sprengel-Briefe ein, worauf Mathers das Komitee annullierte und Crowley als Gesandten nach London schickte, um die privaten Räume und das Inventar zu beschlagnahmen. William Butler Yeats und andere Londoner Adepten vereitelten Mathers Plan, indem sie ihn und Crowley ausstießen. Mathers verlor daraufhin die Autorität über die englischen Tempel. Yeats übernahm im Zuge der Verwirrungen den Isis-Urania-Tempel, und das Komitee versuchte, den Orden in demokratischeren Formen zu restrukturieren, was für noch mehr Verwirrungen sorgte. Unterdessen war Horniman wieder in den Orden aufgenommen worden, der sich seit ihrem Hinauswurf stark verändert hatte, was zu Streitigkeiten zwischen ihr und einem Großteil des Ordens führte. 1901 resignierte Yeats, und Madame Horos und ihr Ehemann brachten dem Golden Dawn unerwünschte Aufmerksamkeit und veröffentlichten Interna desselben. Der Golden Dawn begann zu zerfallen; Farr resignierte, Mathers und eine kleine Gruppe von Initiierten gründeten den Orden Alpha et Omega, der Tempel in London, Edinburgh und Paris etablierte; von Eingeweihten des Alpha et Omega wiederum gingen weitere magische Gruppen aus, wie die von Dion Fortune gegründete Fraternity of the Inner Light und Paul Foster Cases Builders of the Adytum. Nach einem Schisma 1903 bestand der alte Golden Dawn nicht mehr. Die Überreste des ursprünglichen Isis-Urania-Tempels wurden von Waite übernommen, dem sich viele der verbleibenden Golden-Dawn-Mitglieder anschlossen; Waite interessierte sich jedoch weniger für Magie als für Mystik und reduzierte daher die ritualmagischen Elemente zugunsten des von ihm bevorzugten mystischen Pfads. 1914 schloss er den Orden und gründete die Fellowship of the Rosy Cross. Die stärker magisch interessierten Ordensmitglieder, darunter Robert William Felkin und John William Brodie-Innes, formierten den Orden Stella Matutina.Crowley überwarf sich später ebenfalls mit Mathers und gründete darauf den Orden Astrum Argenteum (A∴A∴) und schloss sich dem Ordo Templi Orientis (OTO) von Theodor Reuß an, dessen britischen Zweig er später leiten sollte.
In den 1930er Jahren veröffentlichte Israel Regardie, Crowleys Sekretär von 1928 bis 1930, zwei Bücher, die bei Stella-Matutina- und Alpha-et-Omega-Mitgliedern für Aufregung sorgten; wegen seiner Verbindungen zu Crowley wurde Regardie schriftlich attackiert. Durch Fortune, die ihn gegen diese Angriffe verteidigte, wurde er eingeladen, Stella-Matutina-Mitglied zu werden, wurde 1933 Mitglied und 1934 Adept. Wegen der Zerfallserscheinungen im Orden besorgt, veröffentlichte er nach Verlassen dessen Lehren im Buch The Golden Dawn, um das Überleben dieser Lehren zu sichern. Wie von Regardie angenommen, stellten die meisten Alpha-et-Omega- und Stella-Matutina-Tempel ihre Tätigkeiten in den folgenden Jahren ein. Der letzte britische Tempel, der Hermes-Tempel in Bristol, wurde in den frühen 1960er Jahren auf Eis gelegt und 1972 offiziell geschlossen; der letzte Tempel in Neuseeland schloss 1978. 1982 gründete Regardie einen neuen Zweig des Hermetic Order of the Golden Dawn in Columbus, Georgia.
Auch im deutschen Sprachraum ist der Ursprung der modernen okkultistischen Bewegung eng mit dem Spiritismus verbunden, der um 1860 aus den USA nach Deutschland kam. Ein breites Interesse an okkulten Phänomenen riefen hier besonders die Sitzungen des Physikers Karl Friedrich Zöllner mit dem Medium Henry Slade hervor, an denen auch andere bedeutende Wissenschaftler (darunter Gustav Theodor Fechner) teilnahmen und über die Zöllner ab 1878 ausführliche Berichte veröffentlichte. Zöllner erwartete von diesen Séancen Beweise für die Existenz einer Vierten Dimension und wollte damit eine „Transzendentale Physik“ begründen. Während die bei Séancen auftretenden okkulten Phänomene traditionell als Äußerungen verstorbener Personen gedeutet wurden, entstand in den 1880er Jahren in Deutschland eine neue animistische Richtung (v. lat. anima = ‚Seele‘), welche die Ursachen dieser Phänomene als unbekannt betrachtete und sie auf psychologischer Ebene untersuchen wollte. Die wichtigsten Vertreter dieser Richtung waren Gregor Konstantin Wittig und Alexander Aksakow, die zusammen mit dem Verleger Oswald Mutze die Zeitschrift Psychische Studien herausgaben. Ein renommierter Unterstützer war der Philosoph Eduard von Hartmann mit seiner Schrift Der Spiritismus (1884).
1886 gab es in Deutschland zwei bedeutende Neugründungen im Bereich des Okkultismus: die Psychologische Gesellschaft und die theosophische Zeitschrift Sphinx. Die Psychologische Gesellschaft verfolgte vor allem das Ziel, durch streng wissenschaftlich durchgeführte Experimente mit mediumistisch begabten Versuchspersonen neue Erkenntnisse über die menschliche Psyche zu gewinnen. Die Sphinx, herausgegeben von Wilhelm Hübbe-Schleiden, brachte mit wissenschaftlichem Anspruch Berichte über okkulte Phänomene wie Telepathie und Magnetismus sowie Beiträge zu den „Okkulten Wissenschaften“ wie Astrologie und Magie. Sie zählte auch namhafte Wissenschaftler wie Alfred Russel Wallace und Eduard von Hartmann sowie andere bedeutende Personen wie Leo Tolstoi oder den Sozialdemokraten Kurt Eisner zu ihren Autoren. Über die Arbeit der Psychologischen Gesellschaft berichtete neben okkulten Magazinen wie der Sphinx auch die Mainstream-Presse wie etwa Die Gegenwart.
Innerhalb der Psychologischen Gesellschaft kam es bald zu Differenzen zwischen den beiden wichtigsten Mitarbeitern, Albert von Schrenck-Notzing und Carl du Prel. Der Philosoph du Prel wollte mit der Begründung einer „Transzendentalen Psychologie“ ein Gegengewicht zu dem herrschenden Materialismus schaffen und sah in den Experimenten der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag hierzu, indem er hoffte, durch sie den Materialismus empirisch widerlegen zu können. Dagegen verfolgte der Psychiater Schrenck-Notzing das eher pragmatische und umgekehrt ausgerichtete Ziel, gewisse rätselhafte Phänomene, die er etwa durch Hypnose hervorrufen konnte, aus dem Bereich des Mystischen in den der „offiziellen Wissenschaft“ einzubringen. 1889 kam es zum Bruch, indem sich unter der Leitung du Prels eine Gesellschaft für Experimentalpsychologie abspaltete, in der das Ziel einer transzendentalen Psychologie weiter verfolgt wurde, während die verbleibende Muttergesellschaft unter Schrenck-Notzing der Richtung folgte, aus der die Parapsychologie hervorging.
Die von du Prel und Hübbe-Schleiden vertretene Zielsetzung, das Spirituelle zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung zu machen, war ab etwa 1890 ein zentrales Thema der deutschen okkultistischen Bewegung. Im Verlauf der 1890er Jahre verlagerte sich das Interesse aber von der wissenschaftlichen Erforschung zur subjektiven Erfahrung. Okkultismus wurde zunehmend als eine Angelegenheit der persönlichen Entwicklung verstanden, bei der den „okkulten Künsten“ eine Schlüsselrolle zukam und die dem Zeitgeist des Fin de siècle entsprechend mit der Entwicklung alternativer Lebensstile verbunden war. Inzwischen handelte es sich um eine Massenbewegung mit vielen lokalen und überregionalen Gesellschaften, mit zahlreichen Buchverlagen, welche unter anderem okkultistische Literatur herausbrachten, und mit etlichen eigenen Zeitschriften, von denen neben der Sphinx (1886–1896) die von Franz Hartmann herausgegebenen Lotusblüthen (1892–1900) und Paul Zillmanns [Neue] Metaphysische Rundschau (1896–1918) die bedeutendsten waren. Führende Vertreter des auf die eigene spirituelle Entwicklung und Erfahrung ausgerichteten Okkultismus waren die Theosophen Franz Hartmann und Rudolf Steiner, der 1902 die Leitung der neu gegründeten Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft übernahm und später die Anthroposophie begründete.
Während die Theosophen auf der Grundlage der spirituellen Entwicklung des Einzelnen weltweit die Schaffung einer „allumfassenden Bruderschaft der Menschheit“ anstrebten, entwickelte sich speziell im deutschsprachigen Raum im frühen 20. Jahrhundert mit der Ariosophie eine Bewegung, welche okkultistische Elemente mit Rassismus und Nationalismus verband. Die Ariosophen, deren bedeutendste Repräsentanten Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels waren, propagierten eine rassisch reine „arische“ Gesellschaft und übernahmen selektiv gewisse Vorstellungen aus der Theosophie, darunter die Lehre von den Wurzelrassen. Innerhalb der Okkultismus-Bewegung war die Ariosophie jedoch nur eine Randerscheinung, während umgekehrt okkultistische Themen etwa in den Publikationen des Lanz von Liebenfels nur einen recht geringen Raum einnahmen.
Um Georges I. Gurdjieff und P. D. Ouspensky entstand eine als Vierter Weg bekannte Bewegung. die eine elaborierte Kosmologie und spirituelle Selbstentwicklung mit künstlerischem Ausdruck verband. 1907 entdeckte der russische Universalgelehrte Ouspensky die Theosophie und begann mit dem Studium okkulter Literatur. Sein erstes großes philosophisches Werk, Tertium Organum (1912), befasste sich mit der kognitiven Macht höherer Bewusstseinsstadien. Stark von Yoga und östlicher Weisheit angezogen, reiste er nach Indien und besuchte 1913 die Theosophen in Adyar. Nach seiner Rückkehr begegnete er Gurdjieff, der in Zentralasien nach esoterischer Weisheit gesucht hatte. Ouspensky glaubte, dass Gurdjieff ein neues System des Denkens und allumfassenden Wissens entdeckt hatte. Gurdjieff arbeitete indessen an Ballett und heiliger Gymnastik, wobei seine Arbeit unter anderem den Komponisten Thomas de Hartmann, den Maler Alexander von Salzmann und die Ballett-Lehrerin Jeanne de Salzmann anzog. Gurdjieffs Gruppe emigrierte über das revolutionäre Russland, Konstantinopel und Deutschland nach Frankreich, wo er 1922 zu Fontainebleau seine Schule etablierte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Okkultismus
https://www.yumpu.com/de/okkultismus

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