Die Guttempler








Paul Geheeb war ein deutscher Reformpädagoge. Als Gründer der Odenwaldschule und der Ecole d’Humanité ist er eine wichtige Person der Landerziehungsheimbewegung.
Während seiner gesamten Studienzeit engagierte sich Geheeb zudem im Kampf gegen den Missbrauch alkoholischer Getränke; er war Mitglied der Guttempler und verkehrte in der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur und im Kreise Moritz von Egidys.
Für einen Mann seiner Generation besonders auffallend war Geheebs starkes Interesse für die Anliegen der Frauenbewegung, mit der er auf Grund seiner Freundschaft zu Minna Cauer, Anita Augspurg, Lily Braun, Jeannette Schwerin während der 1890er Jahre auch persönlich verbunden war.
Nach der Scheidung von seiner ersten Frau Helene Merck heiratete Geheeb im Oktober 1909 Edith Cassirer (1885–1982), die er als Praktikantin in Wickersdorf kennen gelernt hatte, und im April 1910 eröffneten er und Edith Geheeb die Odenwaldschule in Ober-Hambach, in der Nähe von Heppenheim.
Während der Zeit der Weimarer Republik gehörte die von Geheebs Schwiegervater, dem Charlottenburger Kommunalpolitiker und Industriellen Max Cassirer finanziell großzügig unterstützte Schule zu den auch international bekanntesten Reformschulen Deutschlands.
Ab 1925 nahmen er und seine Frau – mit bedeutend mehr Freude – zudem regelmäßig an den alle paar Jahre stattfindenden großen Konferenzen der New Education Fellowship teil und halfen beim Aufbau der deutschen Sektion dieser internationalen Erziehungsbewegung. Zum (pädagogischen) Freundes- und Bekanntenkreis der Geheebs zählten Hermann Hesse, Romain Rolland, Martin Buber, Georg Kerschensteiner, Elisabeth Rotten, Adolphe Ferrière und Pierre Bovet, Peter Petersen und Eduard Spranger, Alexander Neill, Beatrice Ensor, Kuniyoshi Obara und Charleton W. Washburn. Zu den prominenten Schülern der geheebschen Odenwaldschule gehörten u. a. Klaus Mann, Geno und Felix Hartlaub, Wolfgang Hildesheimer, Wolfgang Porsche und Beate Uhse. Ein Höhepunkt der internationalen Anerkennung der Geheebs war ein dreitägiger Besuch des indischen Politikers, Dichters und Philosophen Rabindranath Tagore Anfang August 1930 in ihrer zu diesem Zeitpunkt rund 200 Schüler zählenden Odenwaldschule. Dieser Besuch war auch Ausdruck der vielfältigen Beziehungen, welche die Geheebs seit Beginn der 1920er Jahre mit Indien verbanden.
Fachleute wie Adolphe Ferrière oder Peter Petersen, der Begründer der Jenaplan-Pädagogik, bezeichneten die Odenwaldschule in den 1920er Jahren als geglückteste Ausprägung des Typus des deutschen Landerziehungsheims, eine Einschätzung, der auch Fritz Karsen, ein Mitbegründer des Bundes Entschiedener Schulreformer und andere linke Pädagogen zustimmten. „Hier hört“, schrieb Karsen 1921, „der äussere Zwang zum Lernen von allerlei Wissenschaft, der die Kräfte nicht weckt, sondern vielfach geradezu unterdrückt, gänzlich auf. Individuelle Anlagen können erwachen und entwickelt werden; das unsinnige Vielerlei des Wissensstoffs und der unnatürliche Wechsel von Fach zu Fach (fünf bis sechs Mal an einem Vormittag) hört zu Gunsten einer sinnvollen Konzentration der auf einmal zu bewältigenden Aufgaben auf. Dazu schützt die umgebende Gemeinschaftswelt, der der Einzelne verpflichtet ist, vor uferlosem Individualismus und geistig-einseitiger Verirrung.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Geheeb
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-71892486.html
Die Guttempler sind eine internationale Organisation, die sich für Enthaltsamkeit von Alkohol und bewusstseinsverändernden Drogen sowie für Solidarität und Frieden einsetzt.
Ihr derzeitiger Name lautet offiziell IOGT International. Bis 2006 stand die Abkürzung für International Organization of Good Templars, die seit dem Beschluss des Weltkongresses in Basel nicht mehr ausgeschrieben wird, um Verbänden in nicht vorrangig christlich geprägten Teilen der Welt den Zugang zu erleichtern. Die Organisation kann als Teil der Abstinenzbewegung betrachtet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Guttempler
Christoph Moritz von Egidy war ein sächsischer Offizier, Pazifist, Moralphilosoph und christlicher Reformator.
Er starb am 29. Dezember 1898 an den Folgen einer Erkrankung auf einer seiner Vortragsreisen. Ihm zu Ehren wurden einige Gedenkfeiern abgehalten, beispielsweise am 29. Januar 1899 im Concerthaus in der Berliner Leipziger Straße. Zur Veranstaltung hatte das „Comité der Gedächtnis-Feier“ eingeladen, zu dem ca. 100 Personen, darunter Adolf Damaschke, Wilhelm Foerster, Gustav Landauer, Wilhelm Liebknecht, Gustav Lilienthal, Franz Oppenheimer, Bertha von Petersenn und Bertha von Suttner gehörten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_von_Egidy_(Vater)
Fritz Karsen war ein deutscher Pädagoge.Fritz Karsen wurde als Fritz Krakauer geboren. Er war der zweiter Sohn des Oberlehrers Gustav Krakauer und seiner Ehefrau Clara, geborene Bernstein. Er hatte drei Geschwister. Die Familie war jüdischer Abstammung. Fritz wurde mit 14 Jahren evangelisch getauft. Er zählte zu den führenden Schulreformern in der Weimarer Republik, war einer der ersten Begründer einer Gesamtschule in Deutschland und ein Wegbereiter des zweiten Bildungswegs.
Im Mai 1919 wurde er Mitglied der SPD, und im September des gleichen Jahres gründete er zusammen mit Franz Hilker, Siegfried Kawerau, Otto Koch, Paul Oestreich, Elisabeth Rotten, Anna Siemsen u.a. den Bund Entschiedener Schulreformer.
Doch 1943 ergab sich auch eine neue Beschäftigungsmöglichkeit. Die US-Army etablierte das Army Specialized Training Program (ASTP), dessen Aufgabe es wurde, „Offizieren eine Einführung in die kulturellen, ökonomischen und politischen Verhältnisse“ der Länder zu geben, in denen sie zum Einsatz kommen sollten. Karsen wurde als Dozent für Deutschland und Frankreich eingestellt. Zeitgleich engagierte er sich auch in einem frühen Reeducation-Projekt:
„Ab 1943 bereitete er außerdem als Leiter einer Arbeitsgemeinschaft von Historikern und Pädagogen für den Bermann-Fischer-Verlag ein Geschichtsbuch für deutsche Schulen vor. Von diesem Lehrbuch mit dem Titel ‚Geschichte unserer Welt‘, das als Veröffentlichung in drei Bänden geplant war, kamen 1947 die beiden die Neuzeit behandelnden Bände heraus. Sie sind von den Kontrollkommissionen der drei westlichen Besatzungsmächte für den Schulgebrauch genehmigt worden.“
1946 meldete sich bei Fritz Karsen ein alter Freund, John W. Taylor, den er 1927 bei seinem Studienaufenthalt in den USA kennengelernt hatte. Taylor war inzwischen Leiter der Erziehungsabteilung des „Office of Military Government“ der US-Army (OMGUS) geworden und bot Karsen eine Tätigkeit in Berlin an. So kam es, dass Karsen von 1946 bis 1948 als Chief, Higher Education and Teacher Training in der Hauptabteilung Education and Cultural Relations der OMGUS nach Deutschland zurückkehrte.
Eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Karsen in Berlin wahrnahm, war – anfangs in Zusammenarbeit mit Robert Havemann – der Aufbau der Deutschen Forschungshochschule.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Karsen
New Education Fellowship ist die älteste internationale Organisation, die seit 1921 bis heute die Reformpädagogik begleitet hat, und war während der 1920er Jahre ihr eigentliches Forum, das den internationalen Erfahrungsaustausch in breitem Umfang erst ermöglichte und intensivierte.
Die Konstituierung erfolgte 1921 in Calais. Mit der Initiatorin Beatrice Ensor (England), Elisabeth Rotten (Schweiz - für die deutschsprachigen Länder) und Adolphe Ferrière (Schweiz - für die französisch sprechenden Länder) standen bekannte Pädagogen an der Spitze.
Internationale Konferenzen fanden in Montreux 1923, Heidelberg 1925, Locarno 1927, Helsingør 1929, Nizza 1932 mit einer breiten internationalen Beteiligung statt. In diesem Rahmen finden sich auch Namen wie Martin Buber, Ovide Decroly, John Dewey, Paul Geheeb, Maria Montessori, Helen Parkhurst, Hanna Meuter (Vortrag in Nizza), Jean Piaget und Peter Petersen.
Um die Gründung der deutschsprachigen Sektion - Internationaler Arbeitskreis für Erneuerung der Erziehung - bemühten sich Elisabeth Rotten und Karl Wilker. Sie waren Herausgeber der Zeitschrift "Das Werdende Zeitalter".
Nach dem großen internationalen Erfolg der Heidelberger Konferenz wurde die deutsche Sektion - Weltbund für Erneuerung der Erziehung (WEE) - offiziell 1931 gegründet: Erich Weniger wurde Vorsitzender, weitere Mitglieder des Vorstandes waren: Minister a.D. Carl Heinrich Becker (Berlin), Julius Gebhard (Hamburg), Robert Ulich (Dresden), Leo Weismantel (Markbreit/M.).
Unter der NS-Diktatur kam die Arbeit nach 1933 in Deutschland und Europa zum Erliegen, während sie auf den anderen Kontinenten fortgeführt wurde. Erst nach 1945 wurden erste Kontakte nach England und in die USA wieder aufgenommen.
1951 fand durch die Initiative von Elisabeth Rotten die Neugründung der deutschsprachigen Sektion in Jugenheim/Bergstraße unter der Leitung von Franz Hilker statt. Zu den Mitarbeitern gehörte Hermann Röhrs.
https://de.wikipedia.org/wiki/New_Education_Fellowship

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