«Nur eines erbitte ich von Gott
Dass der Schmerz mich nicht gleichgültig lasse
Und dass der bleiche Tod mich nicht allein und leer finde,
ohne dass ich getan habe, was notwendig war auf dieser Erde»
Jean Zieglers Buch zeigt in aller Deutlichkeit auf, in welche Hungerkatastrophe die Menschheit marschiert, wenn nicht dringend ein Umdenken beginnt. Was auf den Finanzmärkten zur Katastrophe geführt hat, nämlich die Theorie, der Markt regle alles und die Globalisierung sei ein Vorteil für alle, besonders für die Ärmsten, hat sich als völlig unhaltbar herausgestellt. Wer davon profitiert, sind die Grossfinanz und bestimmte Industriezweige sowie diejenigen, die mit der Globalisierung den Nationalstaat abschaffen und globale Regeln ohne demokratische Legitimation für alle aufstellen wollen. Wenn man jedoch die EU-Länder betrachtet, hat sich die Armut mehrheitlich vergrössert, während sich die Börsenkurse in Rekordhöhen bewegen.
Was Jean Ziegler mit seinem Buch auch erreicht, ist ein vermehrtes Nachdenken über die Dinge, die unser Weltgeschehen bestimmen. Sein Buch ist ein klares Plädoyer gegen die Globalisierung und das hemmungslose Aussaugen der teilweise sehr fragilen Volkswirtschaften. Es ist aber auch ein klares Bekenntnis zur Demokratie, wenn er zum Beispiel für Deutschland vorschlägt: «Durch vielfältige Formen politischen Engagements könnte das Volk auf das Parlament einwirken mit dem Ziel, das Börsengesetz zu ändern und die Spekulation auf Grundnahrungsmittel zu verbieten, das Agrardumping der EU und die Einfuhr vor Agrotreibstoffen zu verbieten.» (S. 305) Es ist aber auch eine Bestätigung des Weltagrarberichts, der Ernährungssouveränität, das heisst eine von den Bürgerinnen und Bürgern selbstbestimmte Landwirtschafts­politik, fordert und die kleinräumige Landwirtschaft, organisiert in Familienbetrieben oder in Genossenschaften, als Lösung für die Hungerproblematik empfiehlt. Ziegler zitiert die Präambel in der Erklärung, die Via Campesina im März 2011 dem Menschenrechtsrat in Genf vorgelegt hat:
«Die Bauern und Bäuerinnen stellen fast die Hälfte der Erdbevölkerung. Selbst in der Welt der Hochtechnologie essen die Menschen die Nahrungsmittel, die die Bauern erzeugen. Die Landwirtschaft ist nicht einfach eine wirtschaftliche Tätigkeit, sondern aufs engste mit dem Leben und Überleben auf unserer Erde verknüpft. Die Sicherheit der Bevölkerung hängt vom Wohlergehen der Bauern und einer nachhaltigen Landwirtschaft ab. Um das Leben der Menschheit zu schützen, müssen wir die Rechte der Bauern anerkennen und durchsetzen. Tatsächlich bedroht die fortgesetzte Verletzung der Rechte der Bauern das menschliche Leben und den Planeten.»

https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2013/nr25-vom-582013/hunger-ist-kein-naturgesetz-sondern-politisch-gewollt.html

http://www.nachdenkseiten.de/?p=27438

http://www.nachdenkseiten.de/?p=15505

https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20161212313733164-armut-deutschland-brasilien-kolumbien/

https://www.youtube.com/watch?v=din8eeZ_WOI

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