Massenarbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit ist gemacht!
Arbeitslosigkeit führt, neben Geldmangel, auch zu einer gesellschaftlichen Abstufung und Demütigung. Bei zunehmender Kluft zwischen arm und reich schwindet das Verständnis für die Situation des Anderen. Für die Industrie ist Massenarbeitslosigkeit aber ein wichtiges Werkzeug zur Profitsteigerung. Wenn großer Andrang auf Arbeitsplätze besteht, verstärkt sich der Einfluss auf Arbeitsbedingungen des Unternehmers. Je mehr Arbeit ein Unternehmen letztendlich zur Verfügung stellt, desto mehr Rechte werden diesem politisch zugesprochen.
Wie immer sollte man sich fragen “Cui bono?”, “wem nützt es?”
Versetzen Sie sich in die Lage eines Arbeitgebers… Wenn genügend Arbeitsplätze (oder ein Mangel an Arbeitskräften) vorhanden sind, dann würde es sich kein “Angestellter” gefallen lassen, schlecht behandelt oder ungenügend bezahlt zu werden. Der “Boss” würde seine Kontrolle verlieren und er müsste den Wünschen der Angestellten nachgehen, die darin bestehen könnten ein besseres Gehalt oder mehr Urlaubstage zu erhalten, einen angenehmeren Arbeitsplatz zu bekommen, oder gar ein eigenes Büro bzw. Dienstfahrzeug…“Alles, bloß das nicht!” denkt sich der Großunternehmer, der über genügend Einfluss verfügt politischen Druck auf die (regierenden) Parteien auszuüben, zumal er ja nicht allein, sondern mit anderen Großgesellschaftern vorsteht.
Die Grundannahme besteht wohl darin, dass Massenarbeitslosigkeit etwas ist, gegen das man nichts tun kann; dass es mit Glück und Pech zu tun hat. Arbeitslosigkeit “trifft” einen halt, oder eben nicht. Dass der Arbeitsmarkt aber nichts mit Lottospielen zu tun hat zeigen folgende Faktoren:
Eine Massenarbeitslosigkeit kommt nicht aus heiterem Himmel, sie wurde – und wie Sie sehen werden musste – Jahrzehnte lang geplant werden, um das heutige Ausmaß erreichen zu können. Strenge “Richtlinien” müssen eingehalten werden, damit der von Natur aus gedeihende Arbeitsmarkt, zu Gunsten der multinationalen Großfinanz, zerstört werden kann. Da die Macht bei guter Arbeitslage, wie sie in der Nachkriegszeit herrschte, bei den Arbeitnehmern, und nicht bei den Arbeitgebern liegt, musste politisch vorgegangen werden. Es musste ein Weg gefunden werden Arbeitsplätze bis über das Angebot hinaus zu decken, um aus einem Überschuss ein Mangel zu erzeugen.
Deutschland, Österreich und die Schweiz zählen zu den best automatisierten Ländern der Welt, kaum irgendwo wird so viel Arbeit von mechanischen Maschinen und Computern übernommen. Es ist nicht im Sinne der Allgemeinheit, wenn Arbeiten von Hand aus erledigt werden, die eine Maschine genau so gut viel schneller erledigen kann. Wer profitiert aber von der großindustriellen Wirtschaft, die als Resultat des Fortschritts zur Massenarbeitslosigkeit beisteuert? Der Fortschritt trägt nur dann zum Allgemeinwohl bei, wenn die durch Maschinen erwirtschafteten Gewinne an das Volk weitergegeben werden. In dem Fall wäre die Automatisierung von jedem nur erdenklichen Vorgang, und eine damit entstehende soziale Form von Arbeitsfreiheit, sogar wünschenswert.
Multinationale Großkonzerne wirtschaften effektiver, nicht jedoch zu Gunsten der Bevölkerung. Jede Aktiengesellschaft verfügt über Steuerberater, Anwälte, Wirtschaftsberater, sowie (je nach Branche) über eine Vermarktungsabteilung. Was der “ehrliche Arbeiter” oder Kleinunternehmer an Steuern zahlt, das hinterziehen große Firmen mit raffinierten Methoden (auch auf legale weise), die oftmals nicht nur entsprechende Fachkenntnisse erfordern, sondern für Selbstständige aus Ressourcengründen meist gar keine Option darstellen. Kleine Unternehmen und Selbstständige haben es heutzutage schwer ihre Existenz sicher zu stellen. Ein Problem ergibt sich daraus spätestens, wenn große Unternehmen aus Kostengründen im Ausland produzieren und dafür teurere Arbeitsplätze im Inland streichen.
Ein systematischer Abbau von Eigenständigkeit ist nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch auf Staatsebene zu beobachten. Wer autonom lebt, kauft weniger. Ohne Abhängigkeit, keine Arbeitslosigkeit. Während in Spanien 86%, in Italien und Griechenland 80% der Menschen im Eigentum wohnen, sind es in Deutschland mit 44% nur halb so viele, in der Schweiz gar nur 35%. Etwa 31% der Kosten privater Haushalte wird fürs Wohnen ausgegeben, wobei ein Großteil dieser Kosten aus Steuern bestehen. Die Miete ist die einfachste Art Abhängigkeit zu kontrollieren, denn leben muss jeder und Eigentum ist teuer.
Auf nationaler Ebene entsteht Abhängigkeit durch das Importieren von Lebensmitteln und durch Produktion im Ausland.
Liegt die Arbeitslosenzahl in einer schlechten Wirtschaft – gibt es einfach zu wenig für zu viele -, oder liegt das Problem viel mehr in einer schlechten Verteilung der Reichtümer und Leistungen? Die Wirtschaft läuft heute besser als je zuvor in der Geschichte, nie zuvor gab es so viele technologische Hilfsmittel, die sowohl Ressourcengewinnung, Produktion, als auch Transport/Verteilung verbessern. Die Ökonomie wird zu Gunsten der Einflussreichen und Mächtigen eingesetzt, und damit gegen das Allgemeinwohl. Die Wenigen, die profitieren, wollen das System genau so wie es ist. Die “einfachen Leute” sind mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, weshalb das eigentliche Übel unbemerkt bleibt. Das Geldsystem ist so ausgelegt, dass reiche reicher werden, und arme ärmer. Ein winzig kleiner Prozentteil der Bevölkerung verfügt über die absolute Mehrheit an u.a. finanziellen Mitteln. Bei einer gleichmäßigen Verteilung wäre genug für alle da.
Laut der etablierten Massenmedien ist die Wirtschaftslage schlecht. Gehen wirklich so viele Bankrott? Geschäftsführer, Manager, Gewerkschafter und Inhaber gehen nicht pleite, wenn eine Firma Konkurs anmeldet. Sie ziehen sich mit ihren von anderen erwirtschafteten Millionen und Milliarden zurück, nachdem der Untergang des Unternehmens zu weiteren Entlassungen geführt hat.
Erst in einer Massenarbeitslosigkeit wird es üblich Bewerbungen zu schreiben anstatt von Unternehmen umworben zu werden. Arbeitsbedingungen verschlechtern sich, denn jeder wird ersetzbar – der nächste potentielle Arbeiter wartet schon auf einen frei werdenden Posten. Gewerkschaften und Arbeitsvermittlungen entstehen, die Kluft zwischen arm und reich vergrößert sich und die Gesellschaft beginnt zu degenerieren. Mangelnde finanzielle Versorgung in einem immer größer werdendem Teil der Bevölkerung führt zu einem sinkenden Konsum und zwingt zu Nachbarschaftshilfe (unentgeltliche Dienstleistungen). Wenn nicht genug Geld für regen Konsum vorhanden ist, verfällt die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen, was wiederum eine verstärkte Massenarbeitslosigkeit zur Folge hat. Die zu empfehlenden Bücher “1984” & “Das Tahiti Projekt” sprechen von einer bis 80%igen Arbeitslosenquote und die totale Spaltung der Gesellschaft in Massenarbeitslosigkeit und Sklaverei. Wie gesellschaftlich heute bereits Realität, werden Rechte der nicht arbeitenden Bevölkerung immer mehr abgeschafft. Das sind die Folgen der Arbeitslosigkeit. Ein ökonomischer Zusammenbruch dieser Art steht uns bevor, wenn kein politischer Wandel stattfindet.
https://equapio.com/wirtschaft/massenarbeitslosigkeit-arbeitslosigkeit-ist-gemacht/
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