Wir sind das Abendland




Was suchen wir auf dieser Welt?
Uns selbst!
Was finden wir auf dieser Welt?
Tausenderlei anderes und Millionen andere!
Sich selbst zu finden, das ist aber die einzigste Leistung,
die uns die Ewigkeit abnehmen wird.

"Keine andere Ideologie, kein 'ismus', keine Tyrannei, keine Diktatur, keine heilbringende Versorgung, kein Bild dauert ewig an. Das lehrt die Geschichte, und das lehrt vor allem die Vorgeschichte,in deren Tiefe wir zur Stunde zu schauen beginnen. Es ist ein Zeichen völliger historischer Ahnungslosigkeit, irgendeine Staatsform, die für den freien Menschen nicht die Freiheit zu wahren versucht, für ewig und unabänderlich zu halten. Und es ist ein Zeichen mangelnder Bildung, den Menschen nur materiell helfen zu wollen, während sie so eigentümlich beschaffen sind, daß ihr größter Hunger, aber auch ihre größten Kräfte geistigen und seelischen Gebieten zugewendet sind."
Ivar Lissner, Aber Gott war da

Nichts ist gefährlicher als Hochmut anderen Völkern gegenüber, denn er führt zu Blindheit. Er zerbricht Spiegel, in denen man sich selbst erkennt...
...Es ist die Gefahr, in der wir, das Abendland, die Gefahr der Blindheit gegen uns selbst. Es ist die Sünde, sich selbst nicht zu kennen und nicht zu erkennen, die Sünde, das Werden des Lebensstils, dem wir verhaftet sind, aus Denkfaulheit und Nachlässigkeit zu verkennen und damit zu verraten, die Sünde wider die Vergangenheit des Abendlandes, die Sünde wider seine Zukunft..
Die Weltgeschichte kennt kein anderes Beispiel dafür, daß eine Kultur derart den ganzen Planeten erfaßte und daß sich ihre Wirkung so dauerhaft festigte wie die abendländische. Von den großen, alten außereuropäischen Kulturen wird jedes und alles aus dem Abendland übernommen. Sie selbst, diese einst bewundernswerten geistigen Kraftfelder, können ihre Räume nicht mehr schöpferisch erfüllen...
Die Welt- und Menschheitsgeschichte hat noch garnicht begonnen. Sie kann erst beginnen, wenn der letzte Ort der Erde von der abendländischen Kultur erfaßt worden ist. Das erkannte schon Dostojewski:
" DIe Idee der universalen Einigung der Menschen ist die Idee der Menschheit Europas, ihr verdankt sie ihre Zivilisation, für sie allein lebt sie."
Der Weg zu einer Weltregierung und endlichem Frieden führt nicht über immer mehr Wissen, sondern über globale Bildung, und sie kann nur aus dem Abendland kommen, das eine fast unübersehbare Zahl echter Genies beherbergt. Arroganz? Ich glaube nicht: Die Kette aus Kafka, Joyce, Strindberg, Freud, Sartre, Faulkner, O'Neill, Beckett, Ionescu usw. ist unvergleichlich.
Die abendländische Kultur ist die Kultur aller europäischen Völker sowie Nordamerikas. Das ist eine Kulturgemeinschaft, die sich klar von allen anderen Kulturen abhebt. Auch nimmt Europa einen einzigartigen Platz in der Weltgeschichte ein, denn durch den unternehmenden Geist der Abendländer, durch die europäischen Entdeckungen, wurden alle Teile der Welt miteianander verbunden.
Das Abendland ist ein geistiges Kind des Nahen Orients, Ägyptens, der griechischen Kultur wie des römischen staatspolitischen Genies. Es hat die ganze Welt an Gedankenreichtum, an Erfinderkraft, an Vorausahnen, an Religionstiefe und an Kunstschaffen in einer Weise überflügelt, die Kontinente wie Asien, Afrika oder zum Teil auch Südamerika als erschreckende geistige Wüsten erscheinen lassen.
Der sensationelle Erfolg der These Oswald Spenglers vom "Untergang des Abendlandes" beruhte auf der Herausforderung, die gerade in der Verkehrtheit der Behauptung liegt. So mag auch die gegenteilige Ansicht von der Lethargie aller gegenwärtigen Kulturen mit Ausnahme der westlichen vorerst als ungewöhnlich und europazentrisch erscheinen. Das liegt aber nicht an der Verkehrtheit der Behauptung , sondern es liegt an der romantischen Sucht der Europäer, das Licht in der Ferne zu suchen, von der Weisheit Asiens zu träumen, mit dem Aufbruch der Riesenmassen Chinas zu drohen, Phantasiebilder eines alles überwältigenden Sibiriens zu entwerfen, überhaupt das Phantom, des " dritten Auges" zu beschwören oder an den letzten Tiefen der unbegreifbaren indischen Seele zu kratzen, aus der ein Heiliger herausspringt, vorausgesetzt, daß er seine stoische Ruhe aufgibt und sich vom Nagelbrett erhebt.
Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Die westliche Kultur hat unverstanden, aber wie eine anbetungswürdige Krankheit die ganze Welt ergriffen...
Demgegenüber ist die Ahnungslosigkeit der Menschen des Abendlandes über den Tiefgang und den Schichtenreichtum ihrer eigenen heutigen Kultur im schöpferischen All bestürzend. Diese Blindheit ist nicht ungefährlich, denn das Abendland sind wir. Die moralische Macht ist bedauerlicherweise kein Ersatz für bewaffnete Macht. Aber sie ist eine sehr bedeutsame Verstärkung. Das ist nicht meine Weisheit, sondern die Churchills.
Auch Coudenhove-Kalergi hat immer wieder gewarnt: "Jeder Europäer ist ein Schlachtfeld von Leidenschaften, von Willensrichtungen von Charakteren. In jedem Europäer morden und vergewaltigen seine Vorfahren einander." Das zeigt die unerhörte Vielfalt unserer Welt und das Ringen um das Abendland in jedem Europäer.
Ein Grundzug der europäischen Kultur ist die Idee freier Wissenschaft und auf ihr begründeter naturbeherrschender Technik. Ein anderer ist ihre Weltoffenheit. Das Abendland hat sich trotz des Limes nie gegen fremde Einflüsse abgeschlossen. Es hat sich nie mit einer chinesischen Mauer umgeben noch das Betreten seiner Heiligtümer verboten. Der Eiserne Vorhang ist keine abendländische Erfindung. Europa hat sich wie kein anderer Kontinent der Erde mit allen Philosophien auseinandergesetzt. Das Abendland besaß und besitzt die große Fähigkeit, sich von außen Herangebrachtes anzueignen, und die verblüffende Reihe der Rezeptionen und Renaissancen lebt weiter.
Die Grundpfeiler der europäischen Kultur, Sumer, Assur, Babylon, die seefahrenden Phönizier, überhaupt alle schöpferisch so hochbegabten Semiten und unter ihnen wieder besonders die Israeliten, Ägypten, Griechenland und Rom- sie sind als Mutterkulturen soweit am Leben geblieben, als sie sich in die weite Entwicklung des Abendlandes einordnen konnten.
Nur im Abendland hat das Feuer, das einst aus dem Orient kam. seinen dauernden Herd gefunden. Nun geht die Sonne im Westen auf.


https://de.wikipedia.org/wiki/Ivar_Lissner

https://de.wikipedia.org/wiki/Abendland

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