1935 und 1936 publizierte der Berliner Satanist Harry Dörfel (ein gebürtiger Katholik) einen Aufsatz und eine Schrift unter Pseudonym in der Ludendorff-Bewegung. Die Bedeutung dieser beiden Veröffentlichungen besteht vor allem darin, daß in ihnen das erste mal im Schrifttum der Ludendorff-Bewegung explizit und sehr authentisch von dem weltpolitischen Einfluß der tibetischen Priesterkaste die Rede ist. Harry Dörfel gab mit seinen beiden Veröffentlichungen damit der Ludendorff-Bewegung eine ganz neue "Kampfrichtung", die ohne dieselbe von Erich und Mathilde Ludendorff, Hermann Rehwaldt und anderen so schnell und scharf womöglich gar nicht aufgegriffen worden wäre.
Im vorliegenden Beitrag soll untersucht werden, welches die eigentliche Intention dieses "Geheimnisverrates" von Harry Dörfel gewesen ist. Wobei insbesondere die Tatsache in Rechnung gestellt wird, daß der schillernde "freikirchliche Geistliche" Harry Dörfel im Juni 1945 in den damals wiedererstehenden jüdischen Synagogen Berlins der offenbar sehr wohlgelittene Kirchenreferent der Stadtverwaltung von Berlin-Mitte und -Tiergarten gewesen ist , so wie er schon 1933 zusammen mit einem "führenden Vertreter des Judentums" (Alfred Nossig) - diesmal im Auftrag des NS-Staates - eine theosophische Akademie gegründet hatte, die die Gleichschaltung der Theosophischen Gesellschaft fördern sollte, und bei der auch der nachmalige angeblich so scharfe Gegner Harry Dörfels, der Freimaurer Johannes Maria Verweyen, zu Vorträgen eingeladen worden war.
Die inhaltsreiche, nur 47 Seiten umfassende Schrift "Geheime Weltmächte", die im Jahr 1936 unter dem Pseudoynm "S. Ipares" im Ludendorffs Verlag erschienen ist, und der hier auf dem Blog schon vor anderthalb Jahren ein erster (sich nur herantasender) Beitrag gewidmet worden war, ist eine außerordentlich widerspruchsvolle Schrift. Sie beginnt und endet mit unumwundenen Bekenntnissen zum "dringend notwendigen" Aufklärungskampf des Hauses Ludendorff und zu dem von ihm gegebenen Geistesgut. Und sie enthält zugleich Passagen, die vom Tenor her so, wie sie dort stehen, von jemandem, der ein echter Ludendorff-Anhänger gewesen ist - und nichts anderes -, nicht hätten geschrieben werden können.
Genauere Recherche ergibt, daß diese Schrift (laut Karlsruher Virtuellem Katalog) 1936 zwei und 1937, bzw. 1938 eine weitere Auflage erlebte, so daß sie schließlich eine Gesamtauflage von mindestens zwanzigtausend Exemplaren erreichte . (In der Staatsbibliothek Berlin sind beispielsweise alle drei Auflagen vorhanden. Dies ist vielleicht darauf zurückzuführen, daß auch der Autor der Schrift in Berlin lebte.) Erst ein Vergleich aller drei Auflagen ergibt nun, daß in der zweiten Auflage ab dem 11. bis 15. Tausend (aber scheinbar noch im Jahr 1936) von Verlagsseite aus die Notwendigkeit einer Erläuterung und Einordnung des Inhaltes dieser Schrift erkannt worden ist. Man wollte offenbar insbesondere der Möglichkeit vorbauen, daß diese Schrift als eine Art "Werbeschrift" für die tibetische Priesterkaste (die tibetische "Weiße Brüderschaft") empfunden würde. Ob man damit der eigentlichen Intention des Autors schon gerecht geworden war, oder man sich von ihm dabei nur in die Irre hatte leiten lasen, soll im vorliegenden Beitrag genauer untersucht werden. Denn diese Intention drängt sich nach einem ersten genaueren Lesen der Schrift zunächst tatsächlich auf, würde aber wenig zu der Wohlgelittenheit des Autors in "westlichen" okkulten Brüderschaften passen (trotz seines geäußerten Antisemitismus), auf die schon einleitend hingewiesen worden ist, und die wohl erst in den letzten Jahren durch geschichtswissenschaftliche Veröffentlichungen deutlicher hat werden können.


http://studgenpol.blogspot.de/2012/11/ein-berliner-satanist-publiziert-in-der.html

https://www.epubli.de/shop/buch/Geheime-Weltm%C3%A4chte-S-Ipares-9783741886928/60513?utm_medium=email&utm_source=transactional&utm_campaign=Systemmail_PublishedSuccessfully

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