Ideologische und wirtschaftliche Zusammenarbeit leisten die unauffälligsten, weil seriös und wissenschaftlich scheinenden Institutionen. Da gibt es die Verbindungen, personell und ideologisch, von der Thule-Gesellschaft über Alain de Benoist und Armin Mohler zur 'neurechten' Denkfabrik, der Carl-Friederich -von -Siemens-Stiftung. Die 1958 gegründete Stiftung wurde im wesentlichen durch den vom Criticon-Buchrezensenten Michael Paulwitz als 'Anarchisten von rechts' betitelten Armin Mohler geprägt. Dieser realisierte in der Siemens-Stiftung die Ideologieschmiede und Drehpunktinstitution der zukünftigen Herrschernation Europa unter deutscher Regie. Es fanden sich in den Veranstaltungen der Stiftung Themen und Personen wieder, die eine Elite -Universität vor Neid erblassen ließe. Von biologistischen Größen, wie Eibl-Eibesfeld über Konrad Lorenz bis hin zu rechten Theologen, wie Helmut Thielicke, aber auch national-revolutionäre Experten, wie Günter Bartsch gaben sich ein Stelldichein. Dem Nachfolger von Mohler, Heinrich Meier , gelang mit dem Buch," Diskurs über die Ungleichheit", eine völlige Verdrehung der Ambitionen des Franzosen Rousseau, indem er 'bewies', daß jener eine esoterische-exoterische Darstellung der 'Ungleichheit der Menschen' beschrieben habe, um einerseits die Egalitaristen zu befriedigen und gleichzeitig die wenigen Eingeweihten von dem Gegenteil zu überzeugen. So kehrte der antiquierte Rassismus eines Gobineau oder eines Chamberlain in neu-wissenschaftlichem Gewande sozusagen auf gehobenem Niveau und für die Neue Rechte brauchbar wieder.
Theosophie = Gottesweisheit und Germanenglaube
Die Theosophie (Gottesweisheit) hat eine gewisse Schlüsselfunktion zu den hier beschriebenen prä-und neofaschistischen Organisationen. Sie ist die Vorstufe zur Anthroposophie. Die theosophische Wurzelrassenlehre taucht auch beim Armanen-Orden auf, welcher auf Guido von List und Lanz von Liebenfels(1874 - 1954)zurückzuführen ist . List spielte in seiner Zeit eine mindestens ebenso bedeutende Rolle im Geistesleben, wie sein Freimaurerkollege Rudolf Steiner. Karl Heise schreibt in dem Kapitel "Verbindungen zwischen Okkultismus und Freimaurerei" zur Bedeutsamkeit der beiden: " Daß die übersinnlichen Welten der Menschenseele durchaus nicht verschlossen sind, zeigen schon die beiden großen Zeitgenossen Dr. Rudolf Steiner und ....der Wiener Gelehrte Guido von List." .Inwieweit sich beide gegenseitig beeinflußt haben ist nicht nachzuvollziehen und wird konträr dargestellt, doch die Andeutung Steiners während einer Vortragsreihe in Wien läßt Achtung ahnen: " ..Man braucht ja nur hinzuweisen auf jene feinen Geister, die im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts in …sterreich gewirkt haben. Ich will ihre Namen nicht nennen, aber sie sind ja überall zu finden, manchmal gerade an den unscheinbarsten Orten." . Doch auch das Büchlein " Die Mission einzelner Volksseelen" von Steiner deutet auf den Einfluß von List , bzw. darauf, daß Steiner sich mit völkischen Themen befaßte und sie gewandelt in sein Weltbild integrierte.
Lanz von Liebenfels war seit 1909 mit Hitler bekannt und gilt als "der Mann, der Hitler die Ideen gab"(W.Daim, Diez Verlag Berlin). Der aus seinem Orden ausgetretene Zisterzienser-Mönch kaufte 1907 die Burg Werfenstein im Studengau(Donau). Sie wurde eine Kultstätte des von ihm gegründeten ONT (Orden des Neuen Tempels). Der intensive Gedankenaustausch des von Liebenfels und von List ist bekannt und die Entwicklung des Hakenkreuzes der Hitlerfaschisten hat in dieser Verbindung seinen Ursprung.
Grundzüge der esoterischen Rassenlehre im Kontext mit der Rassenlehre der Germanenmystiker finden so ihren Weg in die Edda-Gesellschaft, die wiederum Ausgangspunkt für die Ludendorffer-Bewegung war. Die Ludendorffer Bewegung distanzierte sich zwar von der Anthroposophie, was aber insofern relativiert wird, weil in fast allen okkulten, theosophisch und ariosophisch grundierten Gesellschaften gehässige Feindschaften existierten und existieren. Der Hass gegen die Anthroposophen kam wohl in erster Linie daher, weil diese einem östlich-westlichen Okkultismus huldigten, einen esoterischen Christuskult verfolgten und vermutet wurde, daß Steiner Jude sei. Aber auch andere okkulte Gruppen wurden verfolgt. So wurde z.B. das Buch " Heidnischer Imperialismus" des Gründers der "Gruppe von UR" Julius Evola(1898 -1974), im Leipziger Armanen-Verlag veröffentlicht und später vom Sicherheitshauptamt unter Beobachtung gestellt. Evola, in Deutschland kaum bekannt, war im romanisch sprechenden Raum Kristallisationsfigur für Freimaurer, Katholiken, Anthroposophen und anderer Magier. In Evolas Theorien verbanden sich tibetanische, theosophische, indogermanische und früh-anarchistische Lehren zu einer militant patriarchalen und egozentrischen Ideologie, die auch linksradikale Geister beeinflusste. Evola ist heute wieder höchst aktuell, wie die Neuauflagen seiner Bücher im rechsextremen Grabert Verlag zeigen. Nach dem "Lexikon der Esoterik" wurden 1937 alle Freimaurer und okkulten Gruppen vom Reichsführer der SS aufgelöst. Dies aber nicht, weil der Führer etwas gegen Okkultismus hatte, bediente er sich für seine machtpolitischen Ziele doch selbst aus dem reichhaltigen Schatz, die ihm die zuvor beschriebenen Orden bereithielten, sondern weil die Nazis nur ihren eigenen völkischen Okkultismus duldeten. Sie wollten eine eigene Religion etablieren.
Es ist bedeutsam, daß die der tibetanischen Kultur und Religion entlehnten und mutierten Theorien in den krudesten Formationen nach der Niederschlagung des Hitlerfaschismus wieder auferstanden und dem derzeit erstarkenden 'Faschismus der Zukunft' den sinnspendenden Auftrieb verleihen, den der Faschismus der Vergangenheit auch aus ihnen ziehen konnte. Was die völkische Esoterik für den alten Faschismus war, könnte das New-Age von heute, mit seinen diversen Ausformungen, für den 'Faschismus der Zukunft' sein.

https://www.anarchismus.at/religionskritik/esoterik/7535-gerhard-kern-theosophie-und-anthroposophie

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Friedrich_von_Siemens_Stiftung

https://en.wikipedia.org/wiki/Alvin_Boyd_Kuhn

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